Am 15. September 2023 erlebte die Gemeinde Rust im Tullnerfeld eine verheerende Flutkatastrophe, die weite Teile der Region überflutete und die Evakuierung von rund 180 Häusern zur Folge hatte. Bürgermeister Bernhard Heinl (ÖVP) beschreibt den Tag als „ein Datum, das eingebrannt ist“ in das Gedächtnis der Bewohner. Zum Höhepunkt des Hochwassers brachen mehrere Dämme der Perschling, sodass das Wasser unaufhaltsam ins Tal strömte. Die dramatischen Stunden waren geprägt von der Sorge um Menschenleben – „Menschenrettung war oberstes Ziel“, so Heinl, der selbst von den Folgen betroffen war.
Der Gesamtschaden wurde auf 23,4 Millionen Euro geschätzt, zusätzlich sind 1,7 Millionen Euro für die Sanierung der Kanalinfrastruktur nötig, wie die Presse berichtet. Noch drei Monate nach der Katastrophe steht in vielen Kellern weiterhin Grundwasser, was die Situation für zahlreiche Familien in der Gegend, auch in Nachbarorten, erschwert. „Häuser sind noch nicht trocken und daher nicht bewohnbar“, so Heinl. Dies betrifft besonders den Kindergarten im Ortsteil Pixendorf, der weiterhin geschlossen bleibt.
Forscher der Gemeinsamkeit
Trotz der vergangenen Monate, in denen äußerlich kaum noch etwas von der Katastrophe zu sehen ist, bleibt das Hochwasser ein allgegenwärtiges Thema. „Kaum ein Gespräch, das nicht darüber führt“, erklärt Heinl und verweist auf den verstärkten Zusammenhalt in der Gemeinde. Die Menschen haben sich zusammengefunden, um sich gegenseitig zu unterstützen und die Herausforderungen zu meistern. Für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage gibt es dennoch eine gewisse Zuversicht. Während das Fest für viele schwierig sein wird, zeigt der Bürgermeister Optimismus: „Die wichtigste Sicht ist Zuversicht.” Um das Ereignis aufzuarbeiten, plant die Marktgemeinde Michelhausen eine Publikation, die am ersten Jahrestag der Flut vorgestellt werden soll, um die Erinnerungen an dieses schwerwiegende Ereignis zu bewahren und für zukünftige Generationen festzuhalten, wie 5min berichtet.