Ein bemerkenswertes Ereignis steht bevor, das an die dunkle Geschichte Österreichs erinnert. Der Dokumentarfilm „Totschweigen“, der von 1990 bis 1994 produziert wurde, wird nun anlässlich seiner Uraufführung vor 30 Jahren in Rechnitz in einer Diskussionsrunde näher beleuchtet. Der Film beschäftigt sich mit der Suche nach dem Grab von 180 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern, die während des Zweiten Weltkriegs brutal ermordet und verscharrt wurden.
Das Filmteam, bestehend aus Margareta Heinrich und Eduard Erne, nahm während der Dreharbeiten nicht nur die Rolle von Beobachtern ein, sondern engagierte sich aktiv bei der Recherche nach den Toten. Diese Diskussion ist besonders relevant, da fast 80 Jahre nach dem Massaker das Grab der Opfer weiterhin unentdeckt bleibt. Dieses Thema wirft wichtige Fragen auf über die Fortschritte und Veränderungen in der Gedenkkultur Österreichs im Laufe der Jahrzehnte.
Der Hintergrund des Films
Der Dokumentarfilm trug zur Entstehung einer neuen Gedenkkultur in Österreich bei, indem er ein tabuiertes Thema öffnete. Die Gräueltaten, die während des Zweiten Weltkriegs begangen wurden, blieben für lange Zeit verschwiegen. Der Film zielt darauf ab, nicht nur die Erschütterung der Taten sichtbar zu machen, sondern auch das Bedürfnis nach einem würdigen Gedenken der Opfer zu fördern.
Die Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S. wurde in den 1990er-Jahren gegründet, um diesen Opfern ein Gesicht zu geben. Zudem verwandelte sich die Ruine des Kreuzstadls, in der das Massaker stattfand, in eine Gedenkstätte für alle, die unter dem Südostwallbau litten. Solche Initiativen sind unerlässlich, um die Erinnerung an diejenigen aufrechtzuerhalten, die für ihre ethnische Identität und ihren Glauben bezahlt haben.
Die Diskussion über den Film wird im Jahr 2024 stattfinden. Sie verspricht, nach 30 Jahren eine tiefere Auseinandersetzung mit den Fragen der Erinnerungskultur zu bieten. Beteiligte aus verschiedenen Bereichen, einschließlich der Filmemacher, Gemeindeverantwortlichen und Mitglieder der Gedenkinitiative, werden ihre Perspektiven teilen. Moderiert wird das Gespräch von Vizebürgermeister Daniel Karacsonyi, der die Diskussion leiten und die Herausforderungen und Erfolge der vergangenen Jahre erörtern wird.
Das Event umfasst auch eine Filmzuspielung, die eine Sendung von ORF „Burgenland heute“ aus dem Jahr 1994 beinhaltet. Dadurch wird die historische Bedeutung des Films und seiner Entstehung in den Fokus gerückt.
Die Frage, die sich viele stellen, bleibt: Was wurde in all den Jahren erreicht oder verändert? Die Antworten darauf sind auch für die zukünftige Entwicklung der Gedenkkultur in Österreich von zentraler Bedeutung. Fragen nach der richtigen Form des Gedenkens und wie diese Erinnerungen an künftige Generationen weitergegeben werden können, sind heute so relevant wie eh und je.
Für Interessierte gibt es die Möglichkeit, mehr über diese Thematik zu erfahren und die Veranstaltung zu besuchen. Ein detaillierter Bericht zu diesem Thema ist auch auf www.meinbezirk.at verfügbar.
Details zur Meldung