Beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb in Innsbruck, der in diesem Jahr vier Länder zusammenbrachte, strahlte die Musikgruppe des Burgenländischen Volksliedwerks besonders hell. Die Gruppe setzte sich gegen über 700 Musikerinnen und Musiker durch und wurde mit einer renommierten Auszeichnung für ihre Darbietung von drei charakteristischen burgenländischen Volksliedern geehrt.
Die Gruppe, bestehend aus Anna-Maria Hammer, Elisa Heuchler, Hannah Schöck und Florian Scheumbauer, beeindruckte die Jury sowohl mit ihrer Auswahl der Lieder als auch mit ihrer gelungenen Inszenierung. Die Aufführung war geprägt von der Entscheidung, die Musik selbst für sich sprechen zu lassen, indem sie auf gesungene Texte verzichteten.
Vielfalt der burgenländischen Volksmusik
Das Burgenland hat eine reiche und vielfältige Kultur, die stark von den historischen Einflüssen Ungarns und Kroatiens geprägt ist. Diese kulturelle Mischung spiegelt sich in der Volksmusik wider, bei der nicht nur alte Melodien, sondern auch traditionelle Tänze und die typischen Gewänder eine Rolle spielen. Der sogenannte „Kranzel abtanzen“, ein Brauch, der oft auf Hochzeiten zu sehen ist, war Teil der Darbietung und könnte vielen Burgenländerinnen und Burgenländern bekannt sein.
Die Auswahl der Lieder umfasste unter anderem einen traditionellen burgenländischen Walzer, der einen besonderen Platz im Herzen der Menschen hat. Auch der „Herzenland-Marsch,“ dessen Titel die Geschichte des Burgenlandes verkörpert, wurde gespielt. Ein weiterer Höhepunkt war die Aufführung der „Kreolka-Polka“, die an die kroatischen Wurzeln vieler burgenländischer Dörfer erinnert.
Die Darbietung fand großen Anklang und wurde nicht nur durch die musikalische Qualität, sondern auch durch die kulturelle Tiefe der präsentierten Stücke gewürdigt. Das burgenländische Volksliedwerk, das seit 1927 traditionelle Musik sammelt und dokumentiert, stellt sicher, dass diese wertvolle Kultur erhalten bleibt.
Zusätzlich zu der Ehrung bei der Preisverleihung erhielt die BVLW-Banda die einmalige Gelegenheit, beim Festabend im Kongress Innsbruck aufzutreten. Dies wird als bedeutender Schritt angesehen, um die burgenländische Volksmusik einem breiteren Publikum näherzubringen.
Für Interessierte an der burgenländischen Volksmusik und weiteren Details zum Volksliedwerk lohnt sich ein Blick auf www.meinbezirk.at, wo die Sammlung und die Geschichte dieser Musik dokumentiert sind.
In einem Regionalwettbewerb wie diesem zeigt sich, wie wichtig die Erhaltung und Pflege regionaler Traditionen ist. Durch solche Veranstaltungen wird nicht nur das handwerkliche Können der Künstler gefeiert, sondern auch die kulturelle Identität eines der jüngsten Bundesländer Österreichs lebendig gehalten.