Die NOBIS Sektkellerei steht vor schwierigen Zeiten: Am 18. Dezember 2024 wurde an dem Landesgericht Eisenstadt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens betragen laut dem KSV1870 rund sechs Millionen Euro, während die Aktiva lediglich 1,2 Millionen Euro ausmachen. Die Insolvenz betrifft etwa 70 Gläubiger und 12 Mitarbeiter und wird hauptsächlich auf die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie zurückgeführt, die die Umsatzentwicklung erheblich beeinträchtigt hat. Effektive Maßnahmen zur Stabilisierung des Unternehmens wurden bislang nicht erfolgreich umgesetzt, auch die Finanzierung eines Neubaus in Zurndorf stellte sich als problematisch heraus. Um die Schuldenlast zu verringern, soll das Baurecht sowie die Liegenschaft des Neubaus an die Hipster Invest GmbH übertragen werden, wodurch die Verbindlichkeiten um etwa 4,2 Millionen Euro gesenkt werden könnten.
Die A-Nobis Sektkellerei Norbert Szigeti GmbH, die 2018 gegründet wurde und ihren Sitz in Gols hat, kämpft ebenfalls ums Überleben. Am selben Tag stellte die Sektkellerei einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens, nachdem sie im Jahr 2023 erstmals finanzielle Schwierigkeiten hatte. Auch hier belaufen sich die Passiva auf rund sechs Millionen Euro, wobei die Aktiva ebenso bei 1,2 Millionen Euro liegen. Nach einem Einsturz in der Nachfrage aus der Gastronomie infolge der Pandemie waren die Mittel zur Tilgung von Krediten erschöpft, was die Insolvenz zur Folge hatte. Wie meinbezirk.at berichtete, soll der Standort in Zurndorf geschlossen und der Betrieb nach Gols verlagert werden. Auch den Gläubigern von A-Nobis wird eine Rückzahlung von 20 Prozent der Forderungen angeboten.
Die Wirtschaftsagentur Burgenland versichert, dass die Insolvenz der A-Nobis Sektkellerei keine finanziellen Belastungen für das Land mit sich bringen wird. Der Geschäftsbetrieb soll durch den Verkauf von 195.000 Flaschen Rohsekt, die zuvor von der Wirtschaftsagentur gekauft wurden, gesichert werden. Kritik an der Situation kommt von der ÖVP und der FPÖ, die die Insolvenz als misslungene Wirtschaftspolitik wahrnehmen, während die SPÖ den Vorwurf der parteipolitischen Instrumentalisierung zurückweist. Diese Entwicklungen zeigen eindrücklich, wie stark die COVID-19-Pandemie die lokale Wirtschaft getroffen hat und welche tiefen Spuren sie hinterlässt.
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