Der September 2024 wird als der niederschlagreichste Monat in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen Österreichs in Erinnerung bleiben. Laut den Erhebungen von Geosphere Austria fielen mehr als doppelt so viele Niederschläge wie üblich, nämlich 118 Prozent über dem Durchschnitt. Diese bemerkenswerte Menge übertrifft sogar den vorherigen Rekord aus dem Jahr 1899, der bei 111 Prozent über dem Schnitt lag.
Das Wetterphänomen führte landesweit zu massiven Überschwemmungen und Murenabgängen. Besonders bemerkenswert war der plötzliche Wetterwechsel in der zweiten Septemberwoche, als eine Kaltfront, nachdem zuvor wochenlang hohe Temperaturen herrschten, ein Tiefdruckgebiet über das Land zog. Dies resultierte in extremen Niederschlägen, die zwischen dem 12. und 16. September große Teile Österreichs heimsuchten.
Extreme Niederschläge in verschiedenen Regionen
Die Auswirkungen waren enorm, da an mehr als 80 Wetterstationen neue Rekorde für den Niederschlag im September gemessen wurden. In Städten wie St. Pölten und Langenlebarn fielen jeweils 447 Millimeter Regen, was die vorherigen Rekorde von 201 Millimeter in St. Pölten (1937) und 175 Millimeter in Langenlebarn (2014) weit übertraf. Insgesamt wurde in weiten Teilen des Landes ein Regenfall von 100 bis 200 Millimetern registriert, in einigen Gebieten von Niederösterreich, Wien und Oberösterreich sogar zwischen 250 und 400 Millimetern.
Die geographischen Unterschiede waren deutlich: Während Vorarlberg, Tirol und Kärnten jeweils unter 80 Prozent über dem Durchschnitt lagen, stieg die Niederschlagsrate in Oberösterreich auf 204 Prozent und in Wien sogar auf 290 Prozent. Diese extremen Werte führten dazu, dass zahlreiche Flüsse über die Ufer traten, was das Risiko von Überschwemmungen stark erhöhte.
Außergewöhnliche Wetterbedingungen
Die Probleme wurden noch verstärkt durch die ungewöhnlichen Schneemengen, die in den tieferen Lagen niederkamen. So wurden in der Steiermark auf einer Höhe von 637 Metern am 13. September fünf Zentimeter Schnee gemessen – ein Ereignis, das im September in Österreich normalerweise nur alle fünf Jahre vorkommt. Besonders in den höheren Lagen wurden rekordverdächtige Schneehöhen gemeldet, zum Beispiel auf der Rudolfshütte in Salzburg, wo am 17. September 145 Zentimeter Schnee fielen, was einen neuen Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen in 1980 darstellt.
Interessanterweise erlebte die Region bereits zu Beginn des Monats eine Hitzewelle, die in mehreren Städten zu neuen September-Höchsttemperaturen führte. So wurde am 3. September in Bad Deutsch-Altenburg mit 35,9 Grad Celsius beinahe der Rekord von 36,0 Grad aus dem Jahr 2015 eingestellt. Diese extremen Temperaturen wurden dann von dem drastischen Wetterumschwung abgelöst, was zu einer außergewöhnlichen Kombination aus Hitze und anschließendem Frost führte.
Wetterexperten schätzen, dass der September 2024 in Bezug auf die Durchschnittstemperatur leicht über dem Normalniveau lag. Im Tiefland war er um 0,7 Grad wärmer als der Durchschnitt der Jahre von 1991 bis 2020, während in den Berge eine Abweichung von 0,1 Grad nach unten festgestellt wurde. Diese Schwankungen sind besonders interessant im Kontext der aktuellen Diskussionen über klimatische Veränderungen und deren weitreichende Auswirkungen.
Eine umfassende Analyse dieser Wetterereignisse und deren Bedeutung für die Region kann in detaillierteren Berichten, wie zum Beispiel der Artikel von www.unsertirol24.com, nachgelesen werden.
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