Myxomatose bedroht Feldhasen: Ist die Jagd noch verantwortbar?

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Myxomatose breitet sich seit Juni 2025 in Wien und Niederösterreich unter Wildkaninchen und Feldhasen aus, was ernsthafte Folgen für die Populationen hat. Tierschutzansichten und Empfehlungen zur Jagd sind entscheidend.

Myxomatose breitet sich seit Juni 2025 in Wien und Niederösterreich unter Wildkaninchen und Feldhasen aus, was ernsthafte Folgen für die Populationen hat. Tierschutzansichten und Empfehlungen zur Jagd sind entscheidend.
Myxomatose breitet sich seit Juni 2025 in Wien und Niederösterreich unter Wildkaninchen und Feldhasen aus, was ernsthafte Folgen für die Populationen hat. Tierschutzansichten und Empfehlungen zur Jagd sind entscheidend.

Myxomatose bedroht Feldhasen: Ist die Jagd noch verantwortbar?

Seit Anfang Juni 2025 breitet sich in Österreich ein Myxomatose-Seuchenausbruch unter Wildkaninchen und Feldhasen aus. Betroffen sind vor allem Wien, Niederösterreich und Burgenland. Laut einem Bericht von oe24 wurden am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) Hunderte verstorbene Tiere untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine erhebliche Belastung und Schwächung der Wildtierpopulationen.

In Anbetracht dieser verheerenden Entwicklung hat der Wildbrethandel beschlossen, in diesem Jahr keine Feldhasen zu übernehmen, obwohl die Jagdsaison am 1. Oktober begonnen hat. Die Direktvermarktung von Feldhasen wird als dringend abzulehnen erachtet. Tierschutz Austria beschreibt die Bejagung der Feldhasen in der aktuellen Situation als biologisch und seuchenökologisch verantwortungslos. Eine Jagd könnte die überlebenden Tiere, die jetzt resistent oder immun sind, gefährden, was maßgeblich für den Erhalt der Artenvielfalt wichtig ist.

Zukunft der Feldhasenpopulation

Die Unsicherheiten über die zukünftige Entwicklung der Feldhasenpopulation sind groß. Eine Schonung ist laut Experten zwingend erforderlich, um die gesunde Restpopulation zu sichern, die für einen zukünftigen Wiederaufbau notwendig ist. Treibjagden werden als biologisch unverantwortlich angesehen, da sie den Stress für die verbleibenden Tiere erhöhen.

Das Myxomatose-Virus, das für die Erkrankung verantwortlich ist, hat sich in Mitteleuropa und insbesondere in Deutschland etabliert. Ein Bericht von ljv-sh beschreibt, dass Myxomatose zunächst vorwiegend bei Wildkaninchen bekannt war. Erste Infektionen bei Feldhasen wurden 2018 auf der Iberischen Halbinsel dokumentiert, und seitdem hat sich die Virusübertragung durch Stechinsekten und direkten Kontakt zu infizierten Tieren weiter verbreitet.

Die Prävalenz von Myxomatose unter Feldhasen ist alarmierend, vor allem weil es derzeit keine wirksamen Behandlungen oder Impfstoffe gibt. Die Studie weist darauf hin, dass auch die Übertragungswege des Virus noch nicht vollständig geklärt sind. Dies führt zu der Empfehlung an Jäger, die Bejagung in akuten Ausbrüchen auszusetzen und Hygienemaßnahmen strikt zu befolgen, um die Einschleppung neuer Krankheitserreger zu verhindern.

Zusammengefasst ist die aktuelle Lage der Feldhasenpopulation kritisch, und die Situation erfordert sofortige und konsequente Maßnahmen, um den Fortbestand dieser Arten zu sichern und eine Ausbreitung der Myxomatose zu verhindern. In der Zwischenzeit werden Veranstaltungen, wie die „Hasen-Schmaus“-Veranstaltungen, aufgrund ihrer Verbindung zur Jagdpraxis als kritisch betrachtet, womit sich die Verantwortlichkeit aller Beteiligten verstärkt zeigt.