Kritik an Polizeiausbildung: Sparmaßnahmen gefährden die Sicherheit!
Kritik an Polizeiausbildung: Sparmaßnahmen gefährden die Sicherheit!
Tirol, Österreich - Im Herbst 2023 wird es in Tirol keine Grundausbildungsklasse für die Polizei geben. Dies ist Teil des umfassenden Sparprogramms, das auch die Neuaufnahmen in der österreichischen Polizei betrifft. Kritiker warnen, dass diese Einschnitte die Sicherheit der Bevölkerung gefährden könnten. Laut dolomitenstadt.at fallen im September Grundausbildungsklassen in sechs Bundesländern aus, darunter Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Burgenland sowie ein dreimonatiger und ein sechsmonatiger Kurs in Niederösterreich für Grenzpolizeikräfte und Grenzassistenten.
Das Innenministerium hingegen betont, dass jede freigewordene Stelle 1:1 nachbesetzt wird. In den Landespolizeidirektionen mit besonderem Personalbedarf, wie Wien und Vorarlberg, soll es weiterhin neue Grundausbildungskurse geben. Insgesamt sollen 2023 etwa 1.500 Polizeischülerinnen und -schüler aufgenommen werden, während rund 4.000 bereits in der Grundausbildung sind. Die Kapazitäten in allen Bundesländern sind jedoch nahezu erschöpft.
Vorhandene Herausforderungen
Die aktuelle Situation wird von Personalvertretern kritisch betrachtet. So stehen 59 Pensionierungen nur 28 Neuaufnahmen gegenüber. Der Bundesvorsitzende der Sektion Polizei in der AUF-Gewerkschaft berichtet von nur 1.486 Neuaufnahmen, statt der ursprünglich geplanten 2.466. Die Rückgänge in der Ausbildung umfassen außerdem weitreichende Sparmaßnahmen, die seit Frühjahr 2023 in Kraft sind und Überstunden, Sachkosten sowie Rekrutierungsboni betreffen. Darüber hinaus werden derzeit Einschnitte bei der Basisbelohnung diskutiert.
Dennoch zeigt sich eine positive Tendenz in der Personalaufnahme: In der ersten Juliwoche 2025 traten über 1.200 Polizistinnen und Polizisten neu in den Dienst oder begannen ihre Ausbildung. Laut meinbezirk.at sind zahlreiche Angelobungen und Abschlüsse in mehreren Bundesländern in den letzten Tagen erfolgt. Über 400 neue Aspirantinnen und Aspiranten haben ihre zweijährige Grundausbildung, vornehmlich in Wien, begonnen.
Blick in die Zukunft
Positives hervorzuheben ist der Frauenanteil bei den Neuzugängen im Jahr 2025, der bei über 40 Prozent liegt. Dies lässt hoffen, dass der Polizeiberuf weiterhin attraktiv bleibt, vor allem angesichts der über 4.000 Polizeischülerinnen und -schüler, die sich in der Ausbildung befinden. Für die Sicherung der Qualität der Exekutive plant das Innenministerium gezielte Maßnahmen zur Gewinnung neuer Polizeikräfte.
Bei den letzten Einstellungen haben rund 310 frisch ausgebildete Polizistinnen und Polizisten ihren Dienst im uniformierten Streifendienst aufgenommen. Zudem beendeten über 560 dienstführende Beamtinnen und Beamte ihre Zusatzausbildung und übernehmen nun Führungsaufgaben. Trotz der Herausforderungen, die durch die Sparmaßnahmen auferlegt werden, bleibt die Notwendigkeit einer starken Polizei für die Sicherheit in Österreich unbestritten.
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Ort | Tirol, Österreich |
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