Jennersdorf

Aufarbeitung der Kerschbaum-Affäre: Neuigkeiten aus Linz im Detail

Skandal um Dietmar Kerschbaum: Der entlassene LIVA-Chef soll sich mit fremdem Konzept beworben haben, während Ex-Bürgermeister Klaus Luger Whistleblower ignorierte – nun ermittelt die Staatsanwaltschaft!

Die Unruhe im Linzer Veranstaltungshimmel ist groß: Der einstige Direktor von Brucknerhaus und LIVA, Dietmar Kerschbaum, steht im Rampenlicht einer tiefgreifenden Affäre. In den letzten Wochen haben Enthüllungen über ein Konzept, für das Kerschbaum nicht das alleinige Copyright besaß, für Aufregung gesorgt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Meinhard Lukas hat bei seinen Recherchen herausgefunden, dass bereits früher eine Whistleblower-Meldung ignoriert wurde, die Bedenken hinsichtlich der Compliance aufwarf.

Die Vorwürfe, die bereits im März durch die „Falter“-Berichterstattung ans Licht kamen, betrafen massive Verstöße gegen die Compliance-Regeln. So wurde unter anderem vermutet, dass Kerschbaums Bestellung nicht korrekt erfolgt war. Nachdem die Vorwürfe publik wurden, zog sich der damalige Bürgermeister Klaus Luger zurück, was im Juli nach der Kündigung Kerschbaums schließlich zu einem politischen Sturm führte. Die Staatsanwaltschaft Linz hat die Ermittlungen in diesem komplexen Fall aufgenommen, da gegen Luger der Verdacht der Untreue im Raum steht.

Neue Enthüllungen über Whistleblower-Meldungen

Am Freitag wurde ein erster Zwischenbericht von Lukas präsentiert, der neue Lichtblicke auf die gesamte Causa werfen kann. Es stellte sich heraus, dass nicht nur eine, sondern gleich zwei Whistleblower-Meldungen im November 2023 eingereicht wurden. Während eine Meldung sich auf die bereits bekannten Hearings bezog, gab es zudem eine zweite Meldung, die Compliance-Fehler thematisierte. Lukas kritisiert, dass Luger die erwähnte Meldung, die durch Dokumente gestützt wurde, einfach ignorierte, obwohl der Informant rechtlich Anspruch auf eine Antwort hatte.

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In diesem Zusammenhang geht es um mehrere Aspekte, unter anderem über In-Sich-Geschäfte und die Vergabe von Aufträgen. Es wird auch vermutet, dass Kerschbaum und seine Frau Profite aus Engagements ziehen konnten. Diese offenen Fragen werden vom Kontrollamt immer noch geprüft, was den Verdacht nährt, dass potenzielle Missstände übersehen wurden.

Der gesamte Bestellungsprozess von Kerschbaum ist ebenso fragwürdig. Anscheinend wurden bereits Monate vor der offiziellen Ausschreibung Absprachen zwischen ihm und Luger getroffen, was in den veröffentlichten Chats zu erkennen ist. Diese Chats dokumentieren einen Austausch, der darauf hindeutet, dass die Bewerbung um den Posten möglicherweise schon vor dem offiziellen Verfahren in Gang gesetzt wurde.

Kritik am Auswahlverfahren

Ein weiterer überraschender Punkt ist die Zusammensetzung der Auswahlkommission für die LIVA Leitung. Von den vier Mitgliedern war nur einer mit der Kulturentwicklung vertraut, was die Vielfalt und das verlässliche Expertentum in Frage stellt. Bei der finale Entscheidungsfindung waren externe Kultur-Experten anwesend, aber es bleibt fraglich, ob die Auswahl diesen Experten wirklich gerecht wurde.

Zusätzlich zu all diesen Vorwürfen sorgt ein kostspieliges Rechtsgutachten dafür, dass an der Transparenz gezweifelt wird. Obwohl dieser Gutachten von Luger in Auftrag gegeben wurde, um eventuelle Schwächen im Prozess der Hearings zu beleuchten, bleibt die Quelle der durchgestochenen Fragen unbekannt. Ein handschriftlicher Vermerk in einer Whistleblower-Meldung könnte Hinweise darauf geliefert haben, jedoch scheint niemand dem nachgegangen zu sein.

Für Kerschbaum und alle Beteiligten wird sich die Lage weiterhin zuspitzen. Da die Staatsanwaltschaft aktiv ermittelt, könnte sich die Causa noch weiter ausdehnen. Kerschbaums Erbe im Linzer Kulturbereich steht auf der Kippe, und die politischen sowie kulturellen Strukturen in Linz müssen dringend überdacht werden.

Für weitere Informationen zu den Vorfällen sind Details zu den Vorwürfen und der politisch-administrativen Dimension dieser Affäre verfügbar, wie volksblatt.at berichtet.


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Quelle
volksblatt.at

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