Am 3. Dezember wird weltweit der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen gefeiert, ein Tag, der darauf abzielt, das Bewusstsein für die Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen zu schärfen. Die Arbeiterkammer Burgenland (AK) hat anlässlich dieses Tages ihr Engagement für die berufliche Integration von Menschen mit Behinderungen erneuert. AK-Präsident Gerhard Michalitsch betont, dass die Inklusion von Menschen mit Behinderungen eine gesellschaftliche Verantwortung ist, die weit über bloße Gesetzesvorgaben hinausgeht. „Inklusion ist bei uns nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Realität“, erklärt er. Die AK setzt sich dafür ein, dass Unternehmen mit 25 oder mehr Beschäftigten ihrer Pflicht nachkommen, begünstigte Behinderte einzustellen, da zurzeit nur 157 von 647 Betrieben im Burgenland diese erfüllen.
Aktiv für Inklusion und faire Entlohnung
Die Arbeiterkammer fordert eine Erhöhung der Ausgleichstaxe, die Unternehmen dazu anregen soll, mehr Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen. Diese Steuer ist für Firmen fällig, die ihrer Einstellungspflicht nicht nachkommen. Michalitsch fordert: „Es darf nicht sein, dass Unternehmen sich von ihrer Verantwortung freikaufen – die Ausgleichstaxe muss mindestens den niedrigsten Kollektivvertragslohn erreichen.“ Zusätzlich verlangt die AK faire Löhne sowie soziale Absicherung in Tageswerkstätten und will die Zahl sozialökonomischer Betriebe erhöhen, um den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Weiterhin hebt die AK das Beispiel des Burgenländers Georg Tischler hervor, einem ehemaligen Spitzensportler und Paralympics-Goldmedaillengewinner. Tischlers Geschichte zeigt auf, wie wertvoll Menschen mit Behinderungen für die Gesellschaft sind. Die AK unterstützt ihn nicht nur sportlich, sondern möchte auch seine bewegende Lebensgeschichte in einem Buch festhalten. Michalitsch freut sich, das Vorwort für Tischlers Buch zu verfassen und sieht darin eine Inspirationsquelle für alle, gleich welche Herausforderungen das Leben bereithält. Um den Austausch und die Unterstützung für behinderte Arbeitnehmer zu fördern, weist die AK zudem auf die wichtige Rolle der Behindertenvertrauenspersonen in den Betrieben hin.
Der ORF hat sich ebenfalls in seinen Medien zusammengeschlossen, um auf den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen, und bietet inklusive Angebote, die dem Thema gerecht werden. Untertitel, Audiodeskription und österreichische Gebärdensprache sorgen dafür, dass alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, Zugang zu den Inhalten erhalten, wie ORF Burgenland berichtet.
Die AK Burgenland sieht die Integration von Menschen mit Behinderungen nicht nur als Verpflichtung, sondern auch als Chance für alle Unternehmen, von den Talenten und Fähigkeiten dieser oft übersehenen Gruppe zu profitieren, was unter anderem die Zukunft der Arbeitswelt im Burgenland prägen könnte, wie auch die Arbeiterkammer betont.