Die Höhere Bundeslehranstalt und Fachschule für wirtschaftliche Berufe in Güssing hat jüngst das Österreichische Umweltzeichen erhalten, ein staatliches Gütesiegel, das von dem berühmten Künstler und Architekten Friedensreich Hundertwasser konzipiert wurde. Dieses bedeutende Zeichen steht für das Engagement von Schulen, Unternehmen und Institutionen, die hohe Umweltstandards erfüllen. Güssing ist damit erst die zweite Schule im Burgenland, die diese Auszeichnung erhält. Direktorin Karin Schneemann betonte die jahrelange Auseinandersetzung mit Umweltthemen, die in den Lehrplan integriert sind und durch praktische Projekte in der Schule unterstützt werden. Die Schüler lernen beispielsweise durch eine Tauschbörse für alte Kleidung und durch das Verwenden von regionalen biologischen Lebensmitteln in der Schulküche, eigene umweltfreundliche Praktiken zu entwickeln, wie meinbezirk.at berichtete.
Hundertwasser und seine Vision für die Umwelt
Friedensreich Hundertwasser, der 1928 als Friedrich Stowasser geboren wurde, war nicht nur ein talentierter Maler und Architekt, sondern auch ein engagierter Umweltaktivist. Er lebte einen Großteil seines Lebens in Neuseeland, wo er einen ökologischen Lebensstil propagierte und innovative architektonische Konzepte entwickelte, die sich harmonisch in die Natur einfügten. Ein bekanntes Beispiel für seine Philosophie ist das Hundertwasserhaus in Wien, das mit seinen geschwungenen Linien und bunten Fassaden zum Inbegriff für eine Architektur wurde, die Individualität und Kreativität schätzt. Hundertwasser war der Meinung, gerade die Geradlinigkeit der modernen Bauweise sei eine Bedrohung für die Menschheit und die Natur, was er in seinem Manifest klar zum Ausdruck brachte. Er forderte ein Umdenken im Bauwesen und setzte sich für fruchtbare, naturnahe Lebensräume ein, wie Wikipedia festhielt.
Die Auszeichnung der Schule in Güssing behandelt somit Themen, die Hundertwasser zeitlebens wichtig waren. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Initiativen ergriffen, um ökologische Praktiken in das Schulleben zu integrieren. Unter den Projekten sind auch Kooperationen mit Schulen in Spanien und Frankreich, die sich auf die Analyse von Mikroplastik in Gewässern konzentrieren. Die Errichtung von Nistkästen für Singvögel im Punitzer Wald ist ein weiteres Beispiel für das Engagement der Schüler und Lehrer in Sachen Umweltbewusstsein. Das Umweltteam der Schule, bestehend aus engagierten Lehrkräften, ist maßgeblich an der Umsetzung der vielfältigen ökologischen Ansätze beteiligt, die nun mit der Verleihung des Umweltzeichens gewürdigt wurden.
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