
In Mattersburg, einer Region, die durch ihre reiche Geschichte geprägt ist, haben Archäologen sensationelle Funde gemacht, die die Geschichtsschreibung von Burgenland teilweise neu schreiben dürften. Bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. war das Gebiet offenbar besiedelt, und die jüngsten Ausgrabungen, die während der Corona-Pandemie durchgeführt wurden, haben zahlreiche bedeutende Artefakte ans Licht gebracht. Unter der Leitung von Archäologin Dorothea Talaa wurden außergewöhnliche Grabbeigaben entdeckt, darunter ein Grab, das als das älteste in Mattersburg gilt, in dem eine Frau beerdigt wurde – eine Immigrantin, die auf eine andere Bestattungsweise als die einheimische Bevölkerung, die damals durch Einäscherung praktiziert wurde, hinweist. Diese Entdeckung wie auch andere werden auf der Veranstaltung „Schätze aus dem Boden von Mattersburg“ am 13. März präsentiert, wo Besucher mehr über die Funde erfahren können, wie krone.at berichtete.
Besonders bemerkenswert sind die Funde der archäologischen Grabungen in der Nähe der Fußballakademie, wo auch eine Einäscherungsstätte aus der mittleren Bronzezeit entdeckt wurde. Diese Stätte umfasst 22 Familiengräber der örtlichen Oberschicht, die ursprünglich mit Grabhügeln bedeckt waren und reichhaltige Grabbeigaben enthielten, wie zum Beispiel große Krüge mit Wein, die einen symbolischen Reichtum darstellten. Wein wurde damals nicht nur als Zeichen des Wohlstands angesehen, sondern hatte auch eine heilige Bedeutung im Kontext des Lebens nach dem Tod. Funde aus der späten Bronzezeit zeigen zudem, dass die Siedlung in unsicheren Zeiten durch umfangreiche Befestigungsanlagen geschützt wurde, um die Bewohnerschaft zu sichern, wie orf.at anmerkte.
Ein Rückblick auf die Vergangenheit
Der Boden von Mattersburg erzählt eine Geschichte der Migration und des Wandels, in der zahlreiche Völker von den Römern über Awaren bis hin zu Goten und Germanen ihre Spuren hinterlassen haben. Archäologen bieten den Besuchern die Möglichkeit, tief in die Vergangenheit einzutauchen und zu verstehen, wie sich die Lebensweise der Menschen seit Jahrtausenden entwickelt hat. Unter den Funden, die aus verschiedenen Epochen stammen, befinden sich auch beeindruckende Objekte wie Schmuck, Gläser und Vorratsbehälter, die das Alltagsleben der damaligen Zeit widerspiegeln. Jedes dieser Artefakte gibt einen einzigartigen Einblick in die sozialen und kulturellen Dynamiken der frühen Besiedelung und lässt die Geschichte von Mattersburg lebendig werden.
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