Der Prozess um die Commerzialbank Mattersburg nimmt eine dramatische Wende: Der Hauptbeschuldigte, Martin Pucher (68), wird im kommenden Prozess, der am 14. Jänner in Eisenstadt beginnt, aufgrund gesundheitlicher Probleme fehlen. Laut einem Gerichtsgutachten ist seine Verhandlungsfähigkeit stark eingeschränkt, nachdem er bereits 2015 zwei Schlaganfälle erlitten hat. Die Banken-Pleite hat einen ungeheuren Schaden von mindestens 600 Millionen Euro verursacht, was das Gerichtsurteil umso bedeutender macht. Während andere Angeklagte, darunter die ehemalige Bankvorständin Franziska Klikovits, vor Gericht stehen werden, bleibt unklar, ob Puchers frühere Aussagen verwendet werden können, falls er aussageunfähig ist, berichtet Krone.at.
Schleuserprozess sorgt für Empörung
<pIn einem anderen, hochdramatischen Verfahren im Landesgericht Eisenstadt wurde ein milder Urteilsspruch gegen einen Schleuser von der Staatsanwaltschaft heftig kritisiert. Nach einem turbulenten Prozess, in dem die sechs Angeklagten aus Moldawien und der Ukraine für ihre Rolle in einer kriminellen Organisation verantwortlich gemacht wurden, erhielten die Beschuldigten Haftstrafen von 20 bis 30 Monaten. Die Staatsanwältin zeigte sich entrüstet über das Urteil und meinte: „Nicht einmal der Angeklagte versteht dieses milde Urteil“, wie meinbezirk.at berichtete. Die Emotionen kochten über, als der Erstangeklagte nach der Urteilsverkündung lauthals nachfragte, ob es wirklich nur 20 Monate sind.
Der Prozess belegte die ernsthaften Probleme im Umgang mit Menschenschmuggel und die Hierarchie innerhalb der Schlepperbande, die hunderte Migranten illegal ins Burgenland transportierte. Während die Staatsanwaltschaft harte Strafen forderte, wurde sie durch die milden Urteile in ihrer Arbeit frustriert. Diese Verhältnisse führten dazu, dass die Staatsanwältin den Saal ohne Erklärung verließ, sodass sie innerhalb von drei Tagen die Möglichkeit hat, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
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