Aktuelle Erkenntnisse aus einer Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zeigen, dass der Verkehr im Burgenland für eine erhebliche Menge an Treibhausgasen verantwortlich ist. Im Jahr 2022 beliefen sich die Emissionen auf alarmierende 839.000 Tonnen, was schätzungsweise die Hälfte der gesamten Treibhausgas-Emissionen in der Region ausmacht. Diese Statistik verdeutlicht die zentrale Rolle des Verkehrssektors in den Bemühungen um einen nachhaltigeren Lebensstil.
Im Vergleich zu anderen Quellen für Treibhausgase, wie beispielsweise der Industrie oder der Landwirtschaft, führt der Verkehr bei Weitem: Sein Ausstoß übersteigt dabei jeden anderen Sektor um ein Vielfaches. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Emissionen in diesem Sektor weiter zu reduzieren. Ein bemerkenswerter Aspekt ist, dass trotz eines Rückgangs der Verkehrsemissionen um 117.000 Tonnen seit 2019, die Situation in den letzten Jahrzehnten nicht wirklich besser geworden ist.
Die Emissionsentwicklung seit 1990
Eine retrospektive Betrachtung zeigt, dass die Emissionen im Verkehrssektor seit 1990 insgesamt um 329.000 Tonnen gestiegen sind. In derselben Zeitspanne konnten jedoch der Gebäudesektor seine Emissionen aufgrund erfolgreicher Klimaschutzmaßnahmen um 43 Prozent senken. „Was im Gebäudesektor gelungen ist, können wir auch im Verkehrsbereich schaffen“, betont der VCÖ-Experte Michael Schwendinger und zeigt damit gleichzeitig mögliche Lösungen auf. Während der Gebäudebereich signifikante Fortschritte gemacht hat, ist der Verkehr demnach weit zurückgeblieben und benötigt dringend Reformen.
Die Herausforderung bleibt, den Lkw-Transit zu reduzieren, was laut Schwendinger auch die Verantwortung von künftigen Regierungen und der EU-Kommission beinhaltet. Maßnahmen müssen ergriffen werden, um den umweltschädlichen Verkehr einzudämmen und um die Klimabilanz Burgenlands zu verbessern.
- Verkehr: 839.000 Tonnen (plus 329.000 Tonnen seit 1990)
- Gebäude: 267.000 Tonnen (minus 201.000 Tonnen seit 1990)
- Industrie: 208.000 Tonnen (plus 103.000 Tonnen seit 1990)
- Landwirtschaft: 229.000 Tonnen (minus 94.000 Tonnen seit 1990)
- Abfallwirtschaft: 68.000 Tonnen (minus 138.000 Tonnen seit 1990)
- Gesamt: 1,679 Millionen Tonnen (plus 60.000 Tonnen seit 1990)
Des Weiteren hat sich auch die Pro-Kopf-Emission, die den individuellen Ausstoß an Treibhausgasen misst, seit 2005 verringert. Von 3.415 Kilogramm pro Person ist diese Zahl mittlerweile auf 2.785 Kilogramm gesunken. Diese positive Entwicklung ist ein Schritt in die richtige Richtung, zeigt jedoch gleichzeitig, dass noch viel Potenzial zur weiteren Reduzierung besteht.
„Der eingeschlagene Weg ist fortzusetzen. Wir müssen weiterhin den Öffentlichen Verkehr und die Rad-Infrastruktur ausbauen, damit mehr Menschen auf umweltfreundliche Alternativen umsteigen können“, ist Schwendinger überzeugt.
Die Zukunft der Emissionssenkung im Burgenland könnte auch in smarteren Mobilitätslösungen liegen. Der VCÖ sieht große Möglichkeiten, indem Unternehmen ihren Mitarbeitern etwa Klimatickets zur Verfügung stellen oder das Bilden von Fahrgemeinschaften fördern. Diese Schritte könnten nicht nur die Verkehrslast verringern, sondern auch die Parkplatzproblematik und damit verbundenen Einschränkungen für Anwohner reduzieren.
Ein zukunftsorientierter Ansatz mit einem guten öffentlichen Verkehrsnetz und sicherer Rad-Infrastruktur ist also nicht nur wünschenswert, sondern dringend nötig. Auch die Förderung von Elektrofahrzeugen könnte einen wichtigen Beitrag leisten, um die CO2-Emissionen weiter zu minimieren.
Für weiteren Einblick und tiefere Analysen zu diesem Thema sind die umfassenden Berichte und Daten unter www.meinbezirk.at nachzulesen.