Jochen Szorger ist ein Name, der in Siegendorf bekannt ist, und das aus gutem Grund. Der 50-Jährige, der jahrzehntelang als Polizist bei der Cobra tätig war, hat eine bewegende Lebensgeschichte, die ihn dazu veranlasst hat, seine Erfahrungen in etwas Positives umzuwandeln. Am 16. November wird er in der Cselley-Mühle ein Revival-Rock-Event veranstalten, um das Therapiezentrum für halbseitig Gelähmte (THZ) in Wien zu unterstützen, eine Institution, die ihm in seiner schwersten Zeit eine wichtige Stütze war.
Im Jahr 2010 geriet das Leben des damals 36-Jährigen aus den Fugen. Während eines Nahkampftrainings gab ein Kollege ihm einen Schlag auf die Halsschlagader, der vorerst keine ernsten Folgen zu haben schien. Szorger schildert: „Es war nichts Außergewöhnliches, also machte ich einfach weiter.“ Rund zwei Wochen später jedoch, während eines Cobra-Einsatzes in Bangkok, erlebte er den Schreck seines Lebens: Plötzlich verspürte er Schwindelanfälle und brach zusammen. „Als ich auf dem Boden lag, wusste ich, dass ich einen Schlaganfall hatte,“ erinnert er sich. In der Folge musste er notärztlich versorgt und schließlich über eine Woche im thailändischen Krankenhaus behandelt werden, ehe er in ein Wiener Krankenhaus überführt wurde, wo ihm eine monatelange Rehabilitation bevorstand.
Der Weg zurück ins Leben
Nach dem Schlaganfall war Szorger an seinen Rollstuhl gefesselt. „Ich war ein Gefangener in meinem eigenen Körper,“ beschreibt er die schwierige Zeit, die viele Herausforderungen mit sich brachte. Mit einer bewundernswerten Portion Kampfgeist und der Unterstützung seiner Familie konnte er sich über vier Jahre hinweg zurück ins Leben kämpfen. Das THZ war dabei eine große Hilfe. Dort fand er nicht nur therapeutische Erfolge, sondern auch den Austausch mit anderen Betroffenen, der ihm half, sein neues Leben zu akzeptieren.
Trotz der Rückschläge hat Jochen Szorger seinen Lebenswillen nie verloren. Die einst erfüllende Arbeit als Polizist ist für ihn definitiv nicht mehr möglich, und auch seine Leidenschaft für das Schlagzeugspielen muss er aufgeben. „Die Musik bleibt jedoch ein wichtiger Teil meines Lebens,“ sagt er mit einem Lächeln, während er sich auf seine nächste Herausforderung vorbereitet.
Die Revival-Rock-Night in der Cselley-Mühle ist nicht nur ein Event; es ist eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Szorger hat bereits in der Vergangenheit diese Veranstaltungen organisiert, um den legendären Rockbands der 90er Jahre eine Bühne zu bieten. In den Jahren 2003 und 2004 durfte er hochkarätige Acts präsentieren, und auch diesmal wird es keinen Mangel an musikalischer Vielfalt geben. „Back to the Future“ beschreibt Szorger das Motto, unter dem die Veranstaltung stehen wird. Er zeigt sich optimistisch: „Die ersten beiden Events waren ein absoluter Erfolg mit über 900 Besuchern.“
Ein Anlass mit Herz
Das Line-up verspricht spannende Wiedersehen mit den bekannten burgenländischen Bands wie Brian, Fischhalle, The Guppies, Tiananmen und Weak of Spirit. Auch das Siegendorfer Duo J&M wird nicht fehlen. Szorger bringt es mit Humor auf den Punkt: „Die Bands sind mittlerweile älter, aber das macht sie nur umso charismatischer.“ Der gesamte Erlös der Veranstaltung geht an das Therapiezentrum, welches viel für ihn getan hat und durch die Rock-Night unterstützt werden soll.
Am 16. November wird die Cselley-Mühle einmal mehr zur Bühne für Erinnerungen und Musikgeschichte, während sie gleichzeitig ein Zeichen der Hoffnung und Gemeinschaft setzt, das weit über die Rockmusik hinausgeht. Szorger setzt damit ein Zeichen für alle, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen und zeigt, dass auch nach großen Rückschlägen Neuanfänge möglich sind. Mehr über die Veranstaltung sowie weitere Details sind hier zu finden.
