In der vergangenen Woche sorgte die Ankündigung von Esterhazy für Aufsehen: Der 56-jährige Rico Gulda wird am 1. März 2025 als Gesamtleiter die musikalisch-kulturellen Aktivitäten der Esterhazy Privatstiftung in Eisenstadt übernehmen. Gulda, bekannt als künstlerischer Betriebsdirektor des Wiener Konzerthauses, wird die musikalischen Angebote von Esterhazy koordinieren. Dies markiert einen deutlichen Wandel in der Personalpolitik des Unternehmens, das in den letzten Jahren dafür bekannt war, häufige Wechsel in der künstlerischen Leitung zu erleben.
In der Vergangenheit waren die künstlerischen Direktoren oft nur kurz in Eisenstadt tätig. Ganz anders dagegen die Situation derzeit: Gulda kommt in eine Phase, in der sich die Fluktuation in den Esterhazy-Betrieben stabilisiert hat. Im Zeichen der Kontinuität wird bei Esterhazy nicht nur der lang ersehnte Wechsel im Management gefeiert, sondern auch das Versprechen auf eine stärkere internationale Präsenz innerhalb der Musikwelt.
Koordination der Programme
Guldas neue Rolle als Generalintendant erfordert ein hohes Maß an Koordination zwischen den vier bestehenden Intendanten – Daniel Serafin (Oper im Steinbruch Sankt Margarethen), Julian Rachlin (Herbstgold), Maria Radutu (Pianofestival Keys to Heaven) und Andreas Richter (Classic Esterhazy) – die weiterhin eigenständig ihre Programme gestalten werden. Neben der Programmmoderation wird Gulda auch für die Kommunikation mit neuen Partnern sowie für nationale und internationale Kooperationen verantwortlich sein.
Esterhazy verfolgt ehrgeizige Ziele: Die Sommeroper für bis zu 100.000 Zuschauer in Sankt Margarethen wurde bereits von Musikexperten als ein herausragendes Freiluft-Opernereignis in Europa gelobt. Ziel von Gulda und seinem Team ist es, auch die anderen Festivals unter dem Esterhazy-Dach international bekannt zu machen, sodass Eisenstadt in einem Atemzug mit renommierten Veranstaltungen wie denen in Salzburg und Bregenz genannt werden kann.
Der designierte Generalintendant ist sich der Herausforderungen bewusst. „Es hat einen großen Reiz, in Eisenstadt, der Wiege der Wiener Klassik und dem einstigen Wirkungsort Joseph Haydns, daran teilzuhaben, die nächsten Kapitel in dieser jahrhundertelangen Geschichte zu gestalten“, äußerte Gulda. Sein Anspruch sei es, das gesamte Potenzial des Standorts Eisenstadt weiter zu entfalten und die kulturellen Angebote international zu positionieren.
Die Erwartungen an Gulda sind hoch, vor allem aufgrund seines umfangreichen Netzwerks, auf das er zurückgreifen kann. Stefan Ottrubay, Vorstandsvorsitzender der Esterhazy Privatstiftung, zieht aus Guldas Erfahrungen und Kontakten große Hoffnungen: „Wir erwarten, dass sein breites, globales Netzwerk dazu beiträgt, das Profil unserer Angebote weiter zu schärfen und qualitativ zu entwickeln“. Damit wird der Weg für eine neue Ära der musikalischen Aktivitäten unter der Ägide von Esterhazy geebnet, die sich möglicherweise in den nächsten Jahren in der ersten Liga der internationalen Kulturveranstaltungen etablieren könnte.
Für weitere Informationen zu dieser Entwicklung und den Hintergründen bietet ein ausführlicher Bericht auf kurier.at tiefere Einblicke.