Österreich sieht sich erneut mit einer Welle von Bombendrohungen konfrontiert, die speziell auf öffentliche Einrichtungen abzielen. Am Dienstag erhielten mehrere Einrichtungen in Wien entsprechende Drohungen, und am Mittwoch breiteten sich die alarmierenden Meldungen auf weitere Bundesländer aus. Dazu zählen Vorfälle in Eisenstadt und Tirol, wo unter anderem die Landwirtschaftliche Fachschule sowie die Bildungsdirektion betroffen waren.
Im Burgenland wurde ein Droh-E-Mail an das Amt der Burgenländischen Landesregierung gesendet, welches sich direkt gegen die Landwirtschaftliche Fachschule richtete. Aufgrund dieser Drohung mussten die Schülerinnen und Schüler zwischenzeitlich das Gebäude verlassen. Die Polizei bestätigte auf Anfrage der APA das Vorliegen dieser Drohung und betont, dass derzeit gründlich ermittelt werde.
Evakuierungen und Sicherheitsmaßnahmen
In Wien waren zwei öffentliche Einrichtungen im Stadtzentrum und in den Bezirken Wien-Landstraße und Wien-Donaustadt von den Drohungen betroffen. Laut einer Polizeisprecherin wurden die Drohungen per E-Mail von einer bisher unbekannten Person versandt. Glücklicherweise konnten keine Gefahrenquellen in den betroffenen Gebäuden festgestellt werden, nachdem alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden.
Auch in der Steiermark war die Bildungsdirektion Ziel einer Bombendrohung. Trotz der ernsten Lage wurde keine Evakuierung durchgeführt, da die Polizei während des Einsatzes keine verdächtigen Gegenstände finden konnte. Die Landespolizeidirektion hatte entschieden, die Details dieses Vorfalls nicht groß zu kommunizieren, um keine weiteren Trittbrettfahrer zu ermutigen.
In Tirol wurde ebenfalls eine Drohung per E-Mail an die Bildungsdirektion in Innsbruck gemeldet. Der Polizei zufolge war die Gefährdungslage insgesamt gering, weshalb auch hier keine Evakuierung stattfand. Dennoch wurde das betreffende Gebäude vorsichtshalber durchsucht, unterstützt von Sprengstoffspürhunden. Auch hier fanden die Einsatzkräfte keine verdächtigen Objekte.
Historie der Bombendrohungen in Österreich
Diese jüngsten Ereignisse sind Teil einer bekannten Serie von Bombendrohungen in den letzten Monaten, die sämtliche Bahnhöfe in Österreich betroffen haben. Im Oktober wurde ein 20-jähriger Verdächtiger in der Schweiz gefasst, der möglicherweise hinter diesen Drohungen steckte. Es bleibt allerdings unklar, ob dieser Täter auch für die aktuellen Bedrohungen verantwortlich ist oder ob es sich um Nachahmer handelt. Das österreichische Innenministerium hat angekündigt, die Ermittlungen in den nächsten Tagen weiter zu intensivieren. Falls notwendig, könnten auch bundesweite Dienststellen wie die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst oder das Bundeskriminalamt hinzugezogen werden.
Die Situation bleibt angespannt, und die Polizei hat die Bevölkerung aufgerufen, wachsam zu sein. Die Ermittler stehen vor der Herausforderung, die Hintergründe dieser Drohungen zu klären und die Sicherheit an öffentlichen Orten zu gewährleisten. Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in diesem Fall, siehe den Bericht auf www.sn.at.