Eisenstadt

Gesundheit in Eisenstadt: Zukunftsvisionen und neue Wege der Prävention

"Bei den 9. PRAEVENIRE Gesundheitstagen in Eisenstadt diskutieren über 150 Experten brennende Fragen zur Gesundheitsversorgung – wer kümmert sich um Prävention und gesunde Lebensjahre?"

In Eisenstadt fanden kürzlich die 9. PRAEVENIRE Gesundheitstage statt, die als bedeutendes Forum für Experten, Entscheidungsträger und Interessierte aus dem Gesundheitswesen, der Politik und der Wirtschaft dienen. Dr. Hans-Jörg Schelling, Präsident des Vereins PRAEVENIRE, eröffnete die Veranstaltung und betonte die Notwendigkeit einer verlässlichen Gesundheitsversorgung sowie die Dringlichkeit, die gesunden Lebensjahre der Bevölkerung zu erhöhen. Über 150 Fachleute kamen zusammen, um über Themen wie onkologische Versorgung, Digitalisierung im Gesundheitswesen und die Herausforderungen bis zum Jahr 2030 zu diskutieren.

Bürgermeister Thomas Steiner appellierte an die Bedeutung präventiver Maßnahmen in Städten und Gemeinden. „Wir müssen unseren Fokus auf die Gesundheit der Jüngsten legen, denn die Grundlagen für eine gesunde Gesellschaft werden in der Kindheit gelegt“, unterstrich er. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit für Volksschüler:innen, wöchentlich zwei zusätzliche Sporteinheiten unter der Anleitung von Profi-Trainer:innen auszuwählen.

Innovationen und Veränderungen im Gesundheitssystem

Ein zentraler Punkt war die Diskussion um die Veränderung bestehender Versorgungsstrukturen. Mag. Franz Öller von Gesundheit Burgenland forderte eine Überwindung der Grenzen zwischen Bundesländern, um ein flächendeckendes Gesundheitsnetzwerk zu schaffen. „Es ist wichtig, dass wir diePatient:innen effizient durch das System leiten“, erklärte er.

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Andreas Huss, Obmann der ÖGK, betonte die Rolle der sozialen Sicherheit als Fundament der Demokratie. „Es kann nicht sein, dass Österreicher:innen jährlich im Durchschnitt 1.000 Euro zusätzliches Geld für ihre Gesundheitsversorgung ausgeben müssen. Diese Situation verursacht Unzufriedenheit und ist ein großes Anliegen für die politische Stabilität“, sagte Huss weiter. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Notwendigkeit, konstruktive Lösungen für die komplexen Herausforderungen im Gesundheitssektor zu finden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Eigenverantwortung im Gesundheitsbereich. Theresia Meier, stellvertretende Obfrau der Sozialversicherung der Selbstständigen, sprach über die Wichtigkeit von Bonusmodellen und präventiven Maßnahmen. Sie erklärte: „Wir müssen den Fokus auf Prävention und Bewegung legen, nicht nur auf Reparaturmedizin.“

Mag. Karin Hofer, Präventionsexpertin der ÖGK, berichtete über erfolgreiche Initiativen und wies darauf hin, dass Österreich im Durchschnitt nur 63 gesunde Lebensjahre aufweist, was Raum für Verbesserungen lässt. Programme wie „Bewegt im Park“ sollen gezielt solche Gruppen erreichen, die von einer verbesserten Lebensqualität profitieren können.

Technologische Innovationen im Bereich E-Health wurden ebenfalls als Schlüssel zur Verbesserung der Präventionsmaßnahmen angesehen. Dr. Anne Busch von der FH Wiener Neustadt verwies auf Studien, die zeigen, dass digitale Technologien die Effizienz von Präventionsstrategien erheblich steigern können, trotz möglicherweise höherer anfänglicher Kosten.

Fokus auf Diabetes und Lebensstil

Ein weiterer Schwerpunkt der Gesundheitstage war das Thema Diabetes. Prim. Prof. Dr. Peter Fasching, Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft, betonte die Bedeutung, die Betreuung von Diabetikern zu verbessern. „Wir brauchen Daten über die Situation in Österreich, um gezielt handeln zu können“, forderte er. Zudem wies er darauf hin, dass spezialisierte Ambulanzen entlastet werden müssten und eine gesetzliche Krankenversicherung für diabetes-spezifische Leistungen notwendig sei.

Fasching plädierte für einen gleichen Zugang zu innovativen Therapien und Medizinprodukten, um eine personalisierte Therapie für Diabetiker zu gewährleisten. „Eine fundierte Betreuung muss für alle Betroffenen jederzeit verfügbar sein“, so der Mediziner.

Die PRAEVENIRE Gesundheitstage verdeutlichten, wie wichtig es ist, aktuelle Herausforderungen im Gesundheitswesen anzugehen und innovative Lösungen zu finden, um die Lebensqualität der Bevölkerung langfristig zu verbessern. Eine tiefergehende Diskussion über die Notwendigkeit von Veränderungen ist unabdingbar, um eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Mehr Informationen zu diesen Themen können auf www.ots.at nachgelesen werden.

Quelle/Referenz
ots.at

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