Mit dem Herbst naht wieder die Zeit der Gehaltsverhandlungen in Österreich. Ein wichtiger Indikator für die Lohnsituation sind die Daten der Statistik Austria, welche nun die Gehälter pro Gemeinde veröffentlicht hat. Während in Gießhübl, einem idyllischen Ort im Bezirk Mödling in Niederösterreich, die Einwohner durchschnittlich 84.549 Euro brutto pro Jahr verdienen, schaut die Lage in Jungholz, einem kleinen Dorf im Bezirk Reutte in Tirol, ganz anders aus: Dort beträgt das durchschnittliche Jahreseinkommen nur 29.102 Euro brutto.
Dieser Gegensatz hebt die erheblichen regionalen Unterschiede im österreichischen Gehaltsgefüge hervor. Jungholz führt die Negativliste an, gefolgt von anderen Tiroler Gemeinden wie Innervillgraten, Spiss und Pfafflar. Die finanziellen Verhältnisse in diesen Gebieten werfen ein Licht auf die Herausforderungen, denen die Einwohner gegenüberstehen, da zumindest die Grundbedürfnisse durch ihre Einkünfte gedeckt werden müssen.
Gehaltsvergleiche zwischen den Gemeinden
Zur Verdeutlichung des Unterschieds zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Gehalt: Während die Menschen in Gießhübl etwa 6.000 Euro brutto im Monat erhalten, liegt das monatliche Einkommen in Jungholz bei etwa 2.080 Euro brutto. Dies ist ein gewaltiger Unterschied, der über 2.000 Euro im Monat ausmacht, wenn man die Netto-Löhne vergleicht. Im schlimmsten Fall bedeutet das, dass man von der Hälfte des Geldes leben muss, das in einer finanzstarken Gemeinde zur Verfügung steht.
Die Karte der Statistik Austria bietet eine visuelle Darstellung, wie sich die Einkommen in Österreich verteilen. Mithilfe dieser Karte können interessierte Bürger sehen, wo die Gehälter höher oder niedriger sind. Für weitere Details kann man im Menü die Lohnsteuerstatistik aufrufen, um den eigenen Standort mit anderen Gemeinden zu vergleichen.
Landeshauptstädte und regionale Unterschiede
Ein Blick auf die Landeshauptstädte zeigt, dass Wien die höchsten Gehälter aufweist, allerdings auch hier gibt es große Unterschiede. In Wienvariiert das Jahreseinkommen stark – von 40.614 Euro im 15. Bezirk (Rudolfsheim-Fünfhaus) bis zu 77.473 Euro in der Innere Stadt. Auch in anderen Landeshauptstädten schnitt Eisenstadt mit 52.510 Euro und Klagenfurt mit 47.498 Euro gut ab.
Hier zeigt sich ebenso, dass landläufige Annahmen über Gehälter oft nur einen Teil der Wahrheit abbilden. Laut den Zahlen verdienen viele Bewohner in ländlichen Regionen erheblich weniger als in den Urbanen Zentren, wo ein Wachstum und damit auch besser bezahlte Jobs zu beobachten sind.
Die Gehaltssituation ist nicht nur eine Frage des Wohnorts, sondern hängt häufig auch von der Branchenstruktur ab. Für mehr Informationen zu den Gehältern und diesen Ungleichheiten ist ein Blick in die Detailanalysen von Statistik Austria hilfreich. Ein genauer Vergleich von Ländern und den jeweiligen Mittelwerten verdeutlicht, welche Gemeinden am wenigsten verdienen und wo sich die Bevölkerung grundsätzlich in einer besseren finanziellen Lage befindet.
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