In einer aktuellen Entwicklung äußerte sich LK-Burgenland Präsident Nikolaus Berlakovich klar für die Belange der Milchproduzenten im Burgenland. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines Lieferstopps von NÖM an die Supermarktkette SPAR. Berlakovich fordert dringend gerechte Preise für die rund 40 Betriebe in der Region, die ihre Milch an NÖM liefern.
Das Problem ist nicht neu, wie Berlakovich erklärt: „Die hohen Preise für Düngemittel, Saatgut und Betriebsmittel haben die Bäuerinnen und Bauern stark getroffen. Ein Milchbetrieb arbeitet jeden Tag des Jahres für seine Tiere und die Umwelt, und diese harte Arbeit muss wieder mehr Wert sein.“ Laut dem LK-Präsidenten erhält der bäuerliche Betrieb nur etwa ein Drittel des Gesamtpreises für die Milch, was nicht hinnehmbar sei.
Dringlichkeit der gerechten Preisforderungen
Die Einkommenssituation spricht für sich: Die Daten zeigen einen Rückgang der Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft um 14 Prozent im Jahr 2023. Über die letzten zwölf Jahre war in der Landwirtschaft acht Mal eine negative Einkommensentwicklung zu beobachten. Berlakovich weist darauf hin, dass die Inflation nicht einmal in diese Kalkulation einfließt und die Branche bei der realen Entlohnung per Arbeitskraft derzeit auf dem Niveau von 2010 steht.
Besonders alarmierend ist, dass eine Studie des WIFO aufzeigt, dass der Anteil der Bäuerinnen und Bauern an der Wertschöpfungskette kontinuierlich abnimmt. „Ohne wirtschaftlich faire Preise können unsere Milchbetriebe nicht überleben. Die Situation bringt unsere bäuerliche Landwirtschaft in große Gefahr“, warnt Berlakovich.
Rückgang der Milchbetriebe
Ein weiterer Punkt, der Berlakovich am Herzen liegt, ist die klare Korrelation zwischen den Preisen und der Existenz der Betriebe. „Unsere Forderung ist einfach: Die allgemeine Einkommensentwicklung sollte sich in den Einkünften der Landwirte widerspiegeln. In den vergangenen Jahren gab es große Rückgänge in der Zahl der Betriebe. Während 2018 noch 108 Milchlieferanten im Burgenland aktiv waren, sind es heute nur noch 71. Diese drastische Reduzierung von 34 Prozent muss ernst genommen werden“, erklärt er.
Die Herausforderungen, vor denen die Bäuerinnen und Bauern stehen, sind nicht nur finanzieller Natur. Berlakovich ermutigt, die lokale Landwirtschaft zu unterstützen, anstatt internationalen Konzernen den Vorzug zu geben. „Wir müssen unsere bäuerlichen Familienbetriebe erhalten und vermeiden, dass diese der Intensivierung und Kommerzialisierung zum Opfer fallen“, appelliert er. Das Thema ist von großer Bedeutung, nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die gesamte Region Burgenland.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik und den Hintergründen, siehe den Bericht auf bgld.lko.at.