In einem historisch bedeutsamen Moment wurde am Donnerstag in der Handelsschule Eisenstadt das 100-jährige Bestehen gefeiert. Dieser große Anlass wurde mit einem festlichen Akt begangen, der von zahlreichen prominenten Gästen aus der Politik und Bildung besucht wurde. Als die traditionsreichste kaufmännische Schule im Burgenland hat die Bundeshandelsschule (BHAS) einen wesentlichen Beitrag zur Ausbildung von jungen Fachkräften geleistet.
Mit über 600 Schülerinnen und Schülern sowie mehr als 60 Lehrkräften zählt die BHAS zu den größten schulischen Einrichtungen im Bereich der kaufmännischen Ausbildung in Österreich. Für das Schuljahr 2024/25 werden in der Handelsschule zwei Abschlussklassen mit insgesamt 54 Absolventen angeboten. Diese Leistungen unterstreichen die Bedeutung der Schule für die regionale Wirtschaft und die Bildung.
Prominente Gäste würdigen die Leistungen der Schule
Einer der Redner bei der Jubiläumsfeier, Bildungslandesrätin Daniela Winkler, sprach über den nachhaltigen Einfluss der Schule auf die Entwicklung der Bildungslandschaft im Burgenland. Sie erinnerte daran, dass nach der Gründung des Bundeslandes im Jahr 1921 das Schulsystem neu aufgebaut werden musste. Die Investitionen in Schulen wie die Handelsschule Eisenstadt haben entscheidend zur wirtschaftlichen Erholung in der Region beigetragen.
Auch Landtagspräsident Robert Hergovich blickte in seiner Festansprache auf die Erfolge der Schule zurück und stellte fest, dass deren Entwicklung auch das Wachstum der Region widerspiegelt. Bildungsminister Martin Polaschek fügte hinzu, dass ein Jahrhundert der Bildung in Eisenstadt ein Zeichen der Beständigkeit und der Bemühungen aller Beteiligten sei.
Einblick in die historische Aufarbeitung
Ein besonderer Teil des Jubiläums war der Fokus auf die historische Aufarbeitung der Nationalsozialismus-Zeit der Schule. So wurde ein Gedenkkunstwerk des Künstlers Tobias Hermeling präsentiert, das nicht nur die Geschichte der Schule reflektiert, sondern auch die schmerzhaften Erinnerungen an die verdrängte Vergangenheit thematisiert. Die Aufarbeitung geschah in Form eines Oral-History-Projekts, das sich mit den Erlebnissen von ehemaligen Schülern und Lehrern auseinandersetzte.
Die Handelsschule wurde 1924 gegründet, was sie zur ersten kaufmännischen Schule im Burgenland machte. Im Laufe ihrer Geschichte erlebte die Schule zahlreiche Veränderungen. Von 1938 bis 1945 stand sie unter nationalsozialistischer Kontrolle und war in dieser Zeit stark eingeschränkt. Viele jüdische Schülerinnen und Schüler konnten ihre Ausbildung nicht vollenden, und auch Lehrkräfte wurden gezwungen, die Schule zu verlassen.
Mit dieser feierlichen Veranstaltung wurde nicht nur ein bedeutender Meilenstein im Bildungsbereich gewürdigt, sondern auch ein wichtiger Schritt in der Aufarbeitung der Geschichte der Handelsschule Eisenstadt anerkannt. Die Schule bleibt ein zentraler Bestandteil der Bildungslandschaft des Burgenlandes und setzt ihre Tradition der hochwertigen kaufmännischen Ausbildung fort. Weitere spannende Informationen zu diesem bedeutenden Jubiläum finden sich hier.
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