Die Bundeshandelsschule (BHAS) in Eisenstadt feierte kürzlich ihr beeindruckendes 100-jähriges Bestehen. Die Schule, die 1924 gegründet wurde, hat sich über die Jahre als die älteste kaufmännische Bildungseinrichtung im Burgenland etabliert und ist ein wichtiges Element des regionalen Bildungssystems.
Am Festakt zum Jubiläum nahmen zahlreiche prominente Gäste teil, darunter Bildungsminister Martin Polaschek sowie Landesrätin Daniela Winkler. In ihren Ansprachen würdigten sie die Rolle der Handelsschule für die wirtschaftliche Entwicklung des Burgenlandes. „Schulen wie die Handelsschule Eisenstadt haben einen besonderen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung des Burgenlandes. Sie legen den Grundstein für ein erfolgreiches kaufmännisches Arbeiten“, erklärte Winkler.
Ein Blick auf die Geschichte
Die Schule startete als zweiklassige Bildungseinrichtung und erhielt 1926 das Öffentlichkeitsrecht, womit sie offiziell Teil des Bildungssektors wurde. In den Jahren des Nationalsozialismus (1938 bis 1945) war die Schule unter einer neuen Führung. Dieses dunkle Kapitel der Geschichte wird an der Schule bewusst thematisiert. Schülerschaft und Lehrerschaft wurden damals stark von jüdischen Vertretern geprägt, von denen viele vertrieben oder vom Unterricht ausgeschlossen wurden. Im Rahmen einer historischen Aufarbeitung werden die Geschichten dieser Menschen durch ein Gedenkkunstwerk des Künstlers Tobias Hermeling gewürdigt.
„Hier wird eine hervorragende Bildung geboten, die auch soziale Kompetenzen vermittelt, die für unser Zusammenleben wichtig sind“, betonte Landtagspräsident Robert Hergovich in seiner Festrede.
Aktuelle Ausbildungsmöglichkeiten
Die BHAS bietet heute eine moderne, praxisnahe Ausbildung an, die Schülerinnen und Schüler optimal auf den Berufseinstieg vorbereitet. Neben kaufmännischen Fächern wie Betriebswirtschaft und Rechnungswesen umfasst die Ausbildung auch ein Praktikum, wodurch Schüler praktische Erfahrungen sammeln können. Im kommenden Schuljahr werden 54 Schülerinnen und Schüler die Abschlussklassen der BHAS besuchen.
Mit insgesamt 656 Schülerinnen und Schülern in 28 Klassen bildet die Handelsschule zusammen mit der 1957 gegründeten Bundeshandelsakademie den größten kaufmännischen Schulkomplex im Burgenland. Minister Polaschek bezeichnete die Schule als Beweis für Beständigkeit und Qualität in der Bildung. „Ich gratuliere zu einem Jahrhundert Bildungstradition und wünsche alles Gute für die nächsten 100 Jahre“, sagte er.
Diese Tradition der kaufmännischen Ausbildung in Eisenstadt trägt wesentlich zur Stärkung des Wirtschaftsraums Burgenland bei und bleibt ein zentraler Bestandteil der regionalen Bildungspolitik. Die kommenden Generationen sollen weiterhin die Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben, die für die Herausforderungen der modernen Wirtschaft erforderlich sind." Weitere Informationen finden Sie auf www.burgenland.at.
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