BurgenlandChronikPolitik

Eine bessere Zukunft für die Jugend: Von der Jugend-Hilfe zur Kinder-Haft

Die öffentliche Kinder- und Jugendhilfe (KJH) in Österreich sieht sich mit zunehmenden Herausforderungen konfrontiert. In einem Artikel von www.ots.at wird berichtet, dass die KJH lange Zeit finanziell vernachlässigt wurde und anschließend an die Bundesländer abgeschoben wurde. Nun steht sie sogar vor der drohenden Möglichkeit, durch die Justiz ersetzt zu werden. Der Dachverband der österreichischen KJH-Einrichtungen, DÖJ, und die Organisation FICE-Austria, die sich für Qualität in allen Bereichen der KJH einsetzt, warnen vor dieser Entwicklung und betonen die Notwendigkeit einer besseren Ausstattung und Unterstützung für die KJH.

Der Anlass für diese Bedenken ist ein sicherheitspolizeilicher Gesetzesvorschlag, der darauf abzielt, immer jüngeren Straftätern entgegenzutreten. Demnach soll das Alter der Strafmündigkeit von 14 auf 12 Jahre herabgesetzt werden, begleitet von polizeilichen Gegenmaßnahmen. Während die Regierungspartei ÖVP den Gesetzesentwurf befürwortet, stehen die Grünen dem bisher ablehnend gegenüber. DÖJ und FICE-Austria werfen der KJH vor, dass sie mit besserer Ausstattung und effizienterer Umsetzung ihrer Aufgaben diese Entwicklung hätte wirksam verhindern können. Sie sind der Meinung, dass ein neues Gesetz nicht notwendig ist, denn die Bekämpfung von Missständen liegt bereits im öffentlichen Auftrag der KJH.

Die vorgeschlagenen "Interdisziplinären Fallkonferenzen von Jugendhilfe, Polizei, Schule und anderen Systemen" sind laut www.ots.at bereits jetzt eine gesetzliche Aufgabe der KJH. Auch Vorladungen von Eltern und Jugendlichen zur Belehrung sind möglich und können durch pflegschaftsgerichtliche Maßnahmen erzwungen werden. Die Einbeziehung der Elternverantwortung ist ein grundlegender Grundsatz der KJH bei allen Maßnahmen. Es wird jedoch betont, dass die KJH finanziell und personell ausreichend ausgestattet werden muss, um ihren gesetzlichen Auftrag wirksam erfüllen zu können. Eine verbesserte Kooperation zwischen KJH und Polizei sowie eine bundesweite Steuerung und österreichweite Maßnahmen gegen den Personalmangel werden als dringend erforderlich angesehen.

Die Übertragung bisher unerledigter Aufgaben der KJH an die Sicherheitspolizei durch ein neues Gesetz wird als falsche Richtung betrachtet. DÖJ und FICE-Austria fordern stattdessen eine bessere Jugendhilfe anstelle von Kinderhaft. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf diese Bedenken und Forderungen reagieren werden.

https://fleischundco.at/

Dr. Hubert Löffler, Geschäftsführer des DÖJ, und Dr. Christian Posch, Präsident von FICE-Austria, sind sich einig, dass eine qualitativ hochwertige und effektive Kinder- und Jugendhilfe von großer Bedeutung ist, um jungen Menschen angemessen zu helfen und präventiv gegen Straffälligkeit vorzugehen.

Die genannten Informationen stammen aus einem Artikel von www.ots.at.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"