Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer hat sich laut OTS klar für einen grundlegenden Bürokratieabbau in Europa ausgesprochen. Bei seinem bevorstehenden Auftritt auf dem EU-Wettbewerbsfähigkeitsrat wird er gemeinsam mit anderen Ministern Schritte zur Entbürokratisierung diskutieren. Hattmannsdorfer betont, dass die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft auf dem Spiel steht und fordert eine Reform, die unter anderem Vereinfachungen der Lieferkettenregelungen und die Schaffung einheitlicher Standards beinhaltet. Ein konkreter Vorschlag, den er mitbringen wird, sieht vor, dass Lieferanten aus OECD-Staaten von Überprüfungen ausgenommen werden – ein Schritt, der als Fortschritt in Richtung weniger Bürokratie interpretiert wird.
Den Zuständen in Österreich geht Hattmannsdorfer ebenfalls auf den Grund. Der Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, der Hattmannsdorfer als Stimme der Unternehmen unterstützt, hebt hervor, dass die hohe Bürokratiebelastung als einer der Haupthindernisse für Unternehmenswachstum angesehen wird. Dies kommt im Bericht der WKÖ deutlich zum Ausdruck: Mehr als 60 Prozent der Unternehmen berichten von übermäßigen Berichtspflichten und verlangten regulatorischen Auflagen. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ist dies in der aktuellen Konjunktursituation eine ernsthafte Belastung.
Im Rahmen des neuen Nachhaltigkeitsberichtsgesetzes, das Teile der EU-Richtlinien umsetzt, wird auf die zahlreichen neuen Anforderungen hingewiesen, die für einen erheblichen bürokratischen Aufwand sorgen. Hattmannsdorfer fordert, dass die Nachweispflichten für Unternehmen machbar und finanziell tragbar bleiben müssen, um zusätzlichen Druck auf die Unternehmen zu vermeiden. Zudem kritisiert die WKÖ, dass die vorgesehenen Sanktionen in dem österreichischen Gesetzesentwurf über die EU-Vorgaben hinausgehen und angepasst werden sollten. Ein gemeinsamer Appell an die EU-Kommission fördert die Idee, die Sorgfaltspflichten auf die direkten Lieferanten zu beschränken. Hattmannsdorfer macht deutlich: "Wir brauchen praktikable Lösungen für unsere Unternehmen und lehnen unverhältnismäßige Vorgaben ab." Der Aufruf nach weniger Bürokratie könnte somit entscheidend für die Zukunft der europäischen Wirtschaft sein.
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