Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) plant die Errichtung einer eigenen Akademie für Imame, wie IGGÖ-Präsident Ümit Vural auf einer kürzlich stattgefundenen Konferenz bekannt gab. Diese Akademie soll nicht nur die Ausbildung von Imamen revolutionieren, sondern auch das Verständnis und die Integration innerhalb der Gesellschaft fördern. Dabei werden bereits potenzielle akademische Partner wie die Universitäten Wien und Innsbruck sowie die Kirchlich-Pädagogische Hochschule Wien/Krems in Betracht gezogen. Vural betonte die Notwendigkeit einer fundierten Ausbildung, die theologische Kenntnisse sowie soziale und kulturelle Fähigkeiten umfasst, um im gegenwärtig vielfältigen Österreich eine Brücke zwischen Tradition und Moderne zu schlagen, so berichtete vienna.at.
Ein zentraler Aspekt der Ausbildung soll die Schulung von Intergrationsexperten sein, die nicht nur spirituelle Führung leisten, sondern auch als Vermittler zwischen verschiedenen Kulturen fungieren. Auf der Konferenz diskutierten Experten darüber, wie Imame zur Förderung des sozialen Friedens und zur Integration in die Gesellschaft beitragen können. Vural äußerte, dass die Ausbildung auch spezifisch Frauen und Jugendlichen zugutekommen soll, um ihre Rolle im religiösen und gesellschaftlichen Kontext zu stärken. Das Ziel ist es, die Imame zu gesellschaftlichen Beratern zu formen, die nicht nur in religiösen Angelegenheiten, sondern auch in sozialen Herausforderungen aktiv werden, was auch durch das Interesse internationaler Partner unterstrichen wird, wie vindobona.org berichtete.
Internationale Perspektiven und Kooperationen
Besonders hervorzuheben ist das kürzlich unterzeichnete Memorandum of Understanding zwischen der IGGÖ und der Islamischen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina, das die Zusammenarbeit in der theologischen Ausbildung festigt und den Austausch bewährter Praktiken fördert. Die Konferenz hat gezeigt, dass die Rolle der Imame weit über die bloße Ausübung von Religion hinausgeht. Sie stehen als Ansprechpartner für soziale und familiäre Probleme bereit und übernehmen die Rolle von Mediatoren in interkulturellen Konflikten. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, nicht nur theologisches Wissen, sondern auch Fähigkeiten in Psychologie und interkultureller Kommunikation zu vermitteln.
Das Vorhaben zur Akademie ist ein bedeutender Schritt, um die Herausforderungen einer zunehmend bunten Gesellschaft aktiv anzugehen. Mit internationalen Unterstützungen und dem Fokus auf interreligiösen Dialog hat die IGGÖ das Potenzial, ein zukunftsweisendes Modell für Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu entwickeln.