Bodensee: Temperaturschock! Rekordhitze weicht plötzlichem Abkühlung

Bodensee: Temperaturschock! Rekordhitze weicht plötzlichem Abkühlung

Bodensee, Deutschland - Der Bodensee präsentiert sich im Juli 2025 mit einem Rekordwert von 27 Grad Celsius. Doch dieser erfreuliche Zustand währte nicht lange. Nach einem plötzlichen Wetterumschwung und Regenschauern fiel die Temperatur bereits wieder auf unter 23 Grad Celsius. Dies beschreibt der Bodensee als „kühlen Alpenrandsee“, was einen markanten Gegensatz zu den hohen Temperaturen der letzten Tage darstellt. Historisch betrachtet sind Temperaturen über 26 Grad im Bodensee eher selten, jedoch nehmen solche Extremwerte in den letzten Jahren stetig zu, wie vol.at berichtet.

Die durchschnittliche Wassertemperatur im Juli der letzten zwei Jahrzehnte lag bei etwa 23 Grad, doch jetzt sind Tagesmitteltemperaturen zwischen 24 und 26 Grad keine Seltenheit mehr. Der Trend zeigt auch, dass die Maximumwerte in den Sommermonaten häufiger überschritten werden. Diese Veränderung trägt zu einer insgesamt deutlich wahrnehmbaren Erwärmung des Bodensees bei, denn die Daten belegen einen kontinuierlichen Anstieg der Tagesmitteltemperaturen im Sommer seit 2015.

Einfluss des Klimawandels

Der Bodensee wird zunehmend durch den Klimawandel beeinflusst. Laut forschung-und-wissen.de ist die mittlere Oberflächentemperatur von 10,5 Grad Celsius im Jahr 1962 auf 13,6 Grad Celsius im Jahr 2023 gestiegen, mit einem Höchstwert von 14,1 Grad Celsius im Jahr 2022. Diese Temperaturveränderungen sind nicht nur statistische Daten, sondern haben unmittelbare Auswirkungen auf das Ökosystem des Bodensees. Fische haben Schwierigkeiten mit der Fortpflanzung, da sich ihre Nahrungsquellen verändern, was zu einem risikobehafteten Ungleichgewicht im Nahrungsnetz führt.

Darüber hinaus steigen die Temperaturen in tiefen Wasserschichten, was die Zirkulation negativ beeinflusst. Immer weniger Sauerstoff gelangt in tiefere Schichten, was das Risiko von Sauerstoffmangel erhöht und die Wasserchemie gefährdet. Besonders die Trüsche, ein wichtiger Fisch im Bodensee, leidet unter den höheren Wassertemperaturen, die das Überleben von Eiern und Larven gefährden. Statistiken zeigen, dass geringere Fangzahlen die Folge sind.

Längerfristige Trends

Modellrechnungen, die in dem Projekt „Seewandel-Klima“ durchgeführt werden, prognostizieren bis zum Jahr 2050 eine weitere Erhöhung der Oberflächenwassertemperatur zwischen 1,3 und 2,2 Grad Celsius im Vergleich zur Periode 1981-2010, abhängig vom zugrunde liegenden Klimaszenario. Dies wird voraussichtlich auch zu längeren und heißeren Sommern sowie kürzeren, milderen Wintern führen. Die vollständige Zirkulation der Wasserschichten wird seltener, was schwerwiegende Folgen für die Gewässerqualität hat, wie auch igkb.org feststellt.

Die Veränderungen im Wasserspeicherverhalten sind ebenso besorgniserregend. In den vergangenen Jahrzehnten beobachten Wissenschaftler sowohl höhere Wasserstände im Winter als auch tiefere Wasserstände im Sommer. Diese extremen Schwankungen sind das Resultat einer Kombination aus verminderten Niederschlägen, die als Schnee gespeichert werden, sowie einer veränderten sommerlichen Verdunstung. Zukünftige Tendenzen könnten daher auf eine zunehmende Gefährdung des gesamten Ökosystems hindeuten.

Insgesamt steht der Bodensee vor herausfordernden ökologischen Veränderungen, die aus dem Klimawandel resultieren. Diese Entwicklungen betreffen nicht nur die Wassertemperatur, sondern auch die gesamte Biodiversität und die Lebensqualität in der Region.

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OrtBodensee, Deutschland
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