Blutige Auseinandersetzungen in Südsyrien: 12 Drusen ermordet!

Blutige Auseinandersetzungen in Südsyrien: 12 Drusen ermordet!

Suwaida, Syrien - In der südsyrischen Provinz Sweida hat ein schwerer gewaltsamer Konflikt zwischen Drusen und sunnitischen Beduinen-Clans nicht nur zahlreiche Menschenleben gefordert, sondern auch zu einem angespannten politischen Klima geführt. Regierungs­kräfte drangen am Dienstag in das Gästehaus der Familie Radwan ein und töteten dabei Zivilisten. Insgesamt wurden laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seit Sonntag bereits mindestens 116 Menschen getötet, darunter viele Drusen, die eine religiöse Minderheit in Syrien darstellen.

Wie exxpress berichtet, bot eine nicht verifizierte Videoaufnahme einen grausamen Anblick: mindestens zehn blutüberströmte Personen in Zivilkleidung. Am Tatort lagen destroyed Möbel und Bilder drusischer Würdenträger. Die anhaltenden Gefechte, die nach einem Raubüberfall auf einen drusischen Jugendlichen begannen, haben auch zur Verletzung von über 300 Menschen geführt. Die neuen politischen Umstände nach dem Sturz Bashar al-Assads vor einem halben Jahr haben die Gewalt zwischen den Clans angeheizt.

Kampf um Einfluss und Stabilität

Die syrische Regierung unter Präsident Ahmed al-Scharaa erklärte kürzlich eine Waffenruhe nach Einmarsch der Regierungstruppen in die Region. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen und die Sicherheit wiederherzustellen. Doch die Realität vor Ort zeigt, dass das Vertrauen in die Zentralregierung schwach ist. Tagesanzeiger berichtet von einem angespannten Dialog zwischen Vertretern der Drusen und der Regierung, die sich im Haus eines drusischen Anführers zur Beratung über die Waffenruhe versammelten.

Trotz der Waffenruhe setzen die Spannungen in Sweida fort. Israel, das ein Interesse an der Sicherheit der Drusen hat, führt Luftangriffe durch, um syrische Militärkonvois zu stoppen und ihre Ankunft zu stören. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen, die in der vergangenen Woche stattfanden, finden in einem Kontext statt, der von Unsicherheiten und Bedenken um den Schutz religiöser Minderheiten geprägt ist. Die Drusen fühlen sich besonders bedroht, da sie traditionell in Syrien und angrenzenden Ländern leben und in der Vergangenheit immer wieder Gewalt ausgesetzt waren.

Hintergrund und Aufruf zur Ruhe

Laut der Deutschen Welle gab es in der letzten Woche nicht nur Kämpfe in Sweida, sondern auch in anderen Regionen Syriens. In alawitischen Gebieten kam es zu Massakern, bei denen mehr als 1.700 Menschen getötet wurden. Die Drusen, die vor dem Krieg 2011 rund 700.000 Menschen in Syrien ausmachten, haben vor der Gewalt besonders gelitten. Diese einheitliche Gemeinschaft ist auch in Nachbarländern wie dem Libanon, Israel und auf den Golanhöhen ansässig.

Die Situation bleibt angespannt, und während drusische Geistliche und Gouverneure zur Ruhe aufrufen, ist die Gefahr erneuter Gewalt allgegenwärtig. Ministerien betonen die Wichtigkeit des Schutzes der Zivilbevölkerung und dass die Wiederherstellung von Sicherheit eine gemeinsame Verantwortung sei. Die Unsicherheiten sind groß, und die anhaltenden Kämpfe in Sweida könnten weitreichende Folgen für die Stabilität in ganz Syrien haben.

Details
OrtSuwaida, Syrien
Quellen

Kommentare (0)