Der burgenländische Bischof Ägidius Zsifkovics richtet eindringliche Warnungen an die politischen Entscheidungsträger in Österreich: Angesichts der instabilen Lage in Syrien und dem Sturz des Assad-Regimes fordert er ein Überdenken der Flüchtlingspolitik und warnt vor übereiltem Handeln. „Die Situation in Syrien ist nach wie vor fragil", so der Bischof in einem Interview mit der Burgenländischen Volkszeitung. Zsifkovics betont, dass es entscheidend sei, die speziellen Bedürfnisse von Minderheiten, insbesondere der dort lebenden Christen, im Auge zu behalten. Er kritisiert zudem die mangelhafte Integration von Flüchtlingen in Österreich und fordert, dass neu ankommende Personen die Rechtsstaatlichkeit respektieren und sich auf die christlichen Werte verständigen, um als Teil der Gesellschaft akzeptiert zu werden.
Kulturelle Wurzeln und gesellschaftliche Verantwortung
In einem anderen Kontext ermutigt Zsifkovics bei der Diözesanwallfahrt in Tours, Frankreich, die Gläubigen, dem Beispiel des heiligen Martin zu folgen. Anlässlich seines 100-jährigen Patroziniums für das Burgenland sagte er: „Martin ist ein Vorbild für ein Leben aus der Taufe und für das Teilen." Er wies auf die Bedeutung der christlichen Werte hin, insbesondere in einer Zeit, die von Herausforderungen wie Egoismus und Gier geprägt ist. „Die Botschaft des Teilens revolutioniert unser Leben,“ erklärte der Bischof und appellierte an die Gläubigen, aktiv zu werden, um die Welt zum Besseren zu verändern, so auch in seiner Predigt in der Basilica von Tours, wo es um Martins Wirken und seine Botschaft ging.
Die Wallfahrt, die nicht nur zu Martins Grab führte, sondern auch kirchliche Stätten in Frankreich besuchte, verbindet Tradition mit der aktuellen Herausforderung, den Glauben im digitalen Zeitalter wieder lebendig zu machen. „Wir müssen die Brücke zwischen der Kirche und der jungen Generation schlagen und unsere Werte verständlich kommunizieren,“ so Zsifkovics. Dabei könne der heilige Martin als Leitfigur dienen, die uns daran erinnert, wie wichtig Empathie und das Teilen in der heutigen Gesellschaft sind, damit das Vermächtnis unseres Glaubens nicht verloren geht, ergänzt er. Dieser Appell gilt nicht nur für die Menschen in Österreich, sondern auch für umliegende Länder, die an einem gemeinsamen Glauben festhalten sollten, wie der Bischof versichert.“
Ort des Geschehens
Details zur Meldung