
Im Rahmen der aktuellen Bildungsdiskussion in Österreich äußert die Bildungsexpertin Cordula Heckmann, die einst die Rütli-Schule in Berlin-Neukölln leitete, Bedenken bezüglich der geplanten Einführung von „Reha-Klassen“ und Deutschförderklassen. In einem Interview fordert sie eine klare Strategie für die Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in das Schulsystem, und betont die Notwendigkeit, Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und Integrationsprobleme nicht zu ignorieren. „Integration statt Segregation“ ist ihr zentrales Anliegen, denn Isolation kann gravierende negative Auswirkungen auf geflüchtete Kinder haben, so Heckmann. Diese Sichtweise wird durch die aktuellen Ansätze der neuen österreichischen Bundesregierung, die in ihrem Regierungsprogramm die „Reha-Klassen“ für „erziehungsschwierige Kinder“ angekündigt hat, stark in Frage gestellt.Dolomitenstadt berichtet, dass …
Heckmann hebt hervor, dass kleine Gruppen und qualifiziertes Personal unerlässlich sind, um den individuellen Bedürfnissen von Schülern gerecht zu werden. Sie fordert, dass Lehrerinnen und Lehrer besser geschult werden, um Unsicherheiten abzubauen und einen positiven Umgang mit der Mediennutzung zu fördern, was auch in Anbetracht eines angekündigten Handyverbots bis zur 8. Schulstufe von Bedeutung ist. Zudem plädiert sie für ein Stufenmodell zur Integration von Schülern ohne Deutschkenntnisse, welches sich bereits in Berlin bewährt hat. Ein solches Modell könnte als wertvoller Leitfaden für die österreichischen Schulen dienen.
Integrationsstrategien und unterstützende Maßnahmen
Um den Integrationsprozess zu unterstützen, sieht Heckmann auch die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit Jugendämtern und Eltern. Das geplante Entwicklungsbudget der Bundesregierung zur Förderung von Problemschulen wird von ihr positiv hervorgehoben. Sie fordert weiterhin ein Drei-Säulen-Modell zur Reform des Bildungssystems, welches kinderfreundliche Schulleitungen, verbindliche Qualitätsstandards und die Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Akteuren umfasst. Dies sei notwendig, um langfristig die Bildungschancen aller Kinder, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund, zu verbessern.
Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Situation für geflüchtete Kinder und Jugendliche ist die vom Bundesministerium für Bildung und Frauen (BMBF) herausgegebene Handreichung zu Schulbeginn, die wichtige Informationen für Schulaufsicht, Schulleiter und Lehrkräfte bereitstellt. Diese Materialien klären die Begriffe „Asylwerber“ und „Asylberechtigte“ und bieten umfassende Daten über Fluchtbewegungen, sowie sozialrechtliche Informationen wie die Schulbuchaktion. Darüber hinaus erinnert das BMBF an die existierenden Unterstützungsstrukturen wie Schulpsychologie und die Möglichkeit zur Fortbildung im Bereich der politischen Bildung.BIMM beschreibt die Maßnahmen als zentral …
Die Broschüre „Flüchtlingskinder und -jugendliche an österreichischen Schulen“ kann kostenfrei beim BMBF angefordert werden, was die Bemühungen um eine bessere Integration zusätzlich unterstützt und die nötige Sensibilität in Schulen fördert.
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