Bildung als Hoffnung: Tigrays Kinder benötigen dringend Hilfe!
Bildung als Hoffnung: Tigrays Kinder benötigen dringend Hilfe!
Tigray, Äthiopien - Ende April 2025 waren laut UNHCR weltweit 122,1 Millionen Menschen aufgrund von Krieg und Verfolgung auf der Flucht. Mehr als die Hälfte von ihnen, etwa 73,5 Millionen, sind Binnenvertriebene, die innerhalb ihres Heimatlandes fliehen mussten. Bei den Fluchtbewegungen stellt Tigray, im Norden Äthiopiens, einen besonders betroffenen Hotspot dar. Die Region leidet seit Jahren unter dem verheerenden Bürgerkrieg zwischen der äthiopischen Regierung und der TPLF, bei dem über 700.000 Menschen ihr Leben verloren haben.
In diesem Kontext haben eine Million Menschen innerhalb der Region Tigray fliehen müssen und leben unter katastrophalen Bedingungen in notdürftigen Camps. Schulen, die einst als Bildungsstätten dienten, wurden häufig zu Notunterkünften umfunktioniert. Familien leben oft auf wenigen Quadratmetern ohne Privatsphäre. Der Bürgerkrieg hat das Bildungssystem in Tigray stark getroffen, und viele Kinder hatten über Jahre keinen Zugang zu Unterricht. Über 2.400 Kinder verloren an einem einzigen Tag ihren Lern- und Schutzraum.
Die aktuelle Lage in Tigray
Einige Schulen haben mittlerweile wieder geöffnet, jedoch in einem deplorablen Zustand. Viele Klassenzimmer sind leer, und Unterricht findet provisorisch im Freien statt, häufig unter einem Mangobaum. Unterstützung von Organisationen wie Jugend Eine Welt ist entscheidend. Diese setzt sich seit 28 Jahren für Schul- und Berufsausbildungsprojekte in Tigray ein und leistet Nothilfe seit Beginn des Krieges im November 2020. Die organisation verlangt dringende finanzielle Unterstützung, um das Bildungssystem in Tigray wieder aufzubauen. Die Kosten für die Einrichtung eines Klassenzimmers belaufen sich auf etwa 4.000 Euro, während eine Lehrkraft rund 100 Euro pro Monat verdient.
In einem weiteren Kontext, der die Situation in Äthiopien beschreibt, wird deutlich, dass die Regierung nicht nur gegen die Zivilgesellschaft, sondern auch gegen Menschenrechtsverteidiger*innen vorgeht. Berichten zufolge erhalten Mitarbeiter*innen von NGOs Drohanrufe und werden eingeschüchtert. In vielen Fällen werden Veranstaltungen von staatlichen Agent*innen gestört, was das Arbeitsumfeld für Hilfsorganisationen zusätzlich erschwert. Dabei ist Äthiopien auf ausländische Hilfe angewiesen, wobei Menschenrechtsverletzungen von verschiedenen Akteuren, darunter die EU und Deutschland, häufiger angesprochen werden müssen.
Humanitäre Hilfe und die Flüchtlingssituation
Die UNHCR berichtet, dass die Sicherheitslage in Tigray, Amhara und Afar weiterhin komplex ist, mit Kämpfen an mehreren Fronten. Ein Anstieg des Bedarfs an humanitärer Hilfe ist zu verzeichnen, da immer mehr Menschen innerhalb dieser Regionen vertrieben werden. In Tigray leben über 15.800 Flüchtlinge, und das Hilfsangebot wird durch die angespannte Sicherheitslage erschwert. Die UNHCR hat die Nothilfemaßnahmen für eritreische Flüchtlinge in der Region aufgestockt und betreut mehrere Lager, in denen Vertriebenen Unterkunft und Hilfsgüter bereitgestellt werden.
Zusätzlich wird an der Verbesserung der Wasserversorgung gearbeitet, und Beratungsstellen werden in den Siedlungen für Binnenvertriebene ausgebaut. Ziel dieser Stellen ist es, Familienzusammenführungen zu unterstützen und hilfsbedürftige Personen zu identifizieren, wie Menschen mit Behinderungen oder Alleinerziehende. Die UNHCR verteilt dringend benötigte Hilfsgüter wie Küchensets, Schlafmatten und Hygienesets, um die Lebensbedingungen der Vertriebenen zu verbessern.
Die Situation in Äthiopien insbesondere in Tigray ist also nicht nur ein humanitäres Desaster, sondern auch ein deutliches Zeichen für die Notwendigkeit internationaler Hilfe und eines stärkeren Drucks auf die äthiopische Regierung, die Menschenrechte zu achten und wieder Frieden in der Region herzustellen.
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Ort | Tigray, Äthiopien |
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