Trump beschuldigt Ramaphosa: Genozid an weißen Bauern – Fakes entlarvt!

Donald Trump kritisiert Cyril Ramaphosa im Oval Office und erhebt unbelegte Genozidvorwürfe gegen weiße Südafrikaner.
Donald Trump kritisiert Cyril Ramaphosa im Oval Office und erhebt unbelegte Genozidvorwürfe gegen weiße Südafrikaner.

Mbombela, Südafrika - US-Präsident Donald Trump hat während eines Treffens im Oval Office den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa scharf kritisiert. Er beschuldigte Ramaphosa, nichts gegen einen angeblichen „Genozid an weißen Bauern“ in Südafrika zu unternehmen. Dabei präsentierte Trump Medienberichte, Videos und Social-Media-Inhalte als Beweise, die jedoch vielfach als falsch oder aus dem Kontext gerissen entlarvt wurden. Laut Krone zeigte Trump in einer emotionalen Präsentation auch Videos von Jacob Zuma, der ein umstrittenes Apartheid-Lied anstimmt, sowie eine Rede von Julius Malema, die keinen aktuellen politischen Bezug zu Ramaphosas Kabinett hat.

Als besonders problematisch erweist sich Trumps Darstellung eines Social-Media-Videos, das weiße Kreuze in einer Landschaft zeigt, die er als die Gräber „tausender“ weißer Landwirte bezeichnete. Tatsächlich handelt es sich um eine temporäre Gedenkstätte nach der Ermordung eines weißen Landwirt-Paares im Jahr 2020, die mittlerweile entfernt wurde. Ramaphosa reagierte und erklärte, von den gezeigten Aufnahmen nichts zu wissen.

Statistische Realität

Die Kriminalstatistik Südafrikas liefert eine andere Perspektive. Laut den Angaben von Tagesschau gab es im Jahr 2024 insgesamt 19.696 Morde, von denen lediglich sieben Landwirte betroffen waren, was die angebliche Verfolgung weißer Farmer stark relativiert. Tatsächlich hat die Statistik gezeigt, dass weniger als 0,2 Prozent der Morde in Südafrika mit landwirtschaftlichen Betrieben in Verbindung stehen.

Die Definition von Genozid, wie sie von den Vereinten Nationen festgelegt ist, wird durch die vorgelegten Beweise nicht erfüllt. Seit dem Ende der Apartheid 1994 kursiert die Behauptung, dass weiße Farmer gezielt verfolgt werden, ein Narrativ, das von verschiedenen Politikern und auch von Elon Musk aufgegriffen wurde.

Brutalität der Gewalt

Die Diskussion um die Sicherheit in Südafrika wird zusätzlich durch Vorfälle wie die Ermordung von Marian und Choppie Bruwer im Jahr 2018 angeheizt, die Teile der weißen Buren-Minderheit waren. Die familiäre Tragödie ist ein Beispiel für die brutalen „Farmmorde“, die häufig in entlegenen Gebieten stattfinden. Laut einem Bericht der taz wird diese Art von Gewalt zwar oft politisch instrumentalisiert, sie bleibt jedoch ein ernstes Problem der Kriminalität in Südafrika.

Ein ehemaliger Polizist, Johan Burger, beschreibt diese Fälle als tödliche Hauseinbrüche, die oft brutal enden. Angesichts dieser Realität hat sich eine großflächige Sicherheitsindustrie entwickelt, in der viele Hausbesitzer ihre Immobilien mit hohen Mauern und Alarmsystemen schützen. Gruppen wie AfriForum kämpfen gegen die Enteignung von Land ohne Entschädigung und bieten rechtliche Unterstützung an, während Kritiker argumentieren, dass die weit verbreitete Erzählung von bedrohten weißen Farmern eine verzerrte Sicht auf die tatsächliche Kriminalität im Land vermittelt.

Die anhaltende Debatte über die Gewalt in Südafrika und die damit verbundenen politischen Narrativen wirft Fragen zur Realität und zur Wahrnehmung der Sicherheit im Land auf. Trumps Äußerungen scheinen nicht nur von einer verzerrten Faktenlage geprägt zu sein, sondern auch von einer tief verwurzelten politischen Agenda, die mit dem historischen Kontext des Landes verbunden ist.

Details
Vorfall Mord/Totschlag
Ursache Genozid-Behauptungen, Rassismus
Ort Mbombela, Südafrika
Festnahmen 2
Quellen