Am 3. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, wird ein drängendes Problem in den Fokus gerückt: immer mehr Studierende in Österreich erleben Alltagshindernisse, die ihre Bildungsziele erheblich beeinträchtigen. Laut der Studierenden-Sozialerhebung (SOLA 2023) geben bereits 21 Prozent der Studierenden an, Beeinträchtigungen zu erleben - ein alarmierender Anstieg im Vergleich zu 12 Prozent im Jahr 2019. Die AktionsGemeinschaft fordert jetzt eine umfassende und aktive Einbindung betroffener Studierender bei der Entwicklung von barrierefreien Angeboten. Viktoria Feichtinger, Referentin für Soziales und Inklusion, erklärt: „Inklusion sollte kein Privileg sein, sondern zur Normalität werden“. Dies unterstreicht das dringend nötige Handeln zur Abkehr von bestehenden physischen und digitalen Barrieren innerhalb der Hochschulsysteme.
Barrieren für eine inklusive Bildung
Trotz Fortschritten im Gesetz sind die Herausforderungen für Studierende mit Behinderungen enorm. Viele Hochschulgebäude sind nicht vollständig zugänglich, und die digitalen Universitätsplattformen sind oft unzureichend. Feichtinger mahnt an, dass die immer häufigeren Meldungen über psychische Belastungen und Erschwernisse zusätzlich den Handlungsbedarf verdeutlichen. Um die Lernbedingungen an Hochschulen zu verbessern, fordert die AktionsGemeinschaft einen flächendeckenden Unterstützungsplan, der sowohl physische als auch digitale Umgestaltungen umfasst. Auch die Einführung eines einheitlichen Rechtsanspruchs auf Unterstützungsmaßnahmen an allen Hochschulen müsse zur Realität werden.
In einem umfassenden Bericht von Bildung in Deutschland 2020 wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, gesellschaftliche Barrieren abzubauen, die Menschen mit Behinderungen um ihre Chancen bringen. Dies bestätigt die Forderung nach einer inklusiven Hochschulkultur, die durch Schulungen und die Benennung von Inklusionsbeauftragten auf allen Ebenen gefördert werden soll. „Es ist Zeit, Behinderung zu enttabuisieren und Barrieren abzubauen“, so Feichtinger weiter. Die Akteure in Politik und Bildung müssen ihrer Verantwortung gerecht werden, um für mehr Chancengleichheit im Bildungssystem zu sorgen.
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