
Im Rahmen ihres umstrittenen Besuchs in Syrien sorgte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock für Aufregung. Bei der Begrüßung durch den syrischen Machthaber Ahmed al-Scharaa im Präsidentenpalast in Damaskus wurde ihr kein Handschlag angeboten, was zu Spekulationen und Diskussionen über die Zeremonialpraktiken zwischen Männern und Frauen im islamischen Kontext führte. Während al-Scharaa dem französischen Außenminister Jean-Noël Barrot die Hand reichte, wählte er bei Baerbock, die sich daraufhin in eine diplomatische Distanz begab, eine andere Form der Begrüßung. Baerbock kommentierte die Situation in Bezug auf die kulturellen Unterschiede und sagte: „Schon als ich angereist war, war mir jedenfalls klar, dass es hier offensichtlich nicht gewöhnliche Handschläge geben wird“.
Gespräch über Frauenrechte und Sicherheitsfragen
Baerbock und Barrot diskutierten während ihres Besuchs auch brisante Themen wie die Behandlung von IS-Anhängern in nordostsyrischen Gefängnissen sowie das Chemiewaffenarsenal der gestürzten Assad-Regierung. Diese Probleme stehen im Zusammenhang mit der Sicherheitslage in der Region, was den Besuch zusätzlich kompliziert machte. Baerbock betonte, dass Frauenrechte „der Gradmesser für eine Gesellschaft“ seien und übermittelte dies den verantwortlichen Gesprächspartnern in Damaskus, wie sie der französische Sender RTL berichtete. Die Themen Sicherheit und Menschenrechte stehen daher im Zentrum der bilateralen Gespräche.
Zu den Peinlichkeiten kam hinzu, dass Baerbock auf Fotos von ihrem Treffen mit den neuen politischen Vertretern Syriens von einem militanten Nachrichtenkanal unkenntlich gemacht wurde. Der Telegram-Kanal „Almharar“, der als nahestehend zur islamistischen Miliz Hayat Tahrir al-Scham gilt, veröffentlichte die Bilder der Außenministerin und ihrer Dolmetscherinnen, auf denen sie nur als verwischte Silhouette zu erkennen sind. Während Baerbock auf diesen Bildern kaum identifizierbar ist, wird Barrot deutlich erkennbar dargestellt. Solche Praktiken, bei denen Frauen aus dem öffentlichen Bild entfernt werden, haben in der Vergangenheit bereits große Aufmerksamkeit erregt.
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