Die Immobilienbranche in Österreich atmet auf: Die strengen Kreditvergaberegeln, die vor zwei Jahren in Kraft traten, sollen Mitte 2025 auslaufen. Dies könnte zu einem kräftigen Aufschwung im Wohnbau führen, nachdem die Neukreditvergabe zuletzt aufgrund der strengen Vorgaben stark zurückgegangen war. Gerald Gollenz, Sprecher der Branche, betont, dass viele potenzielle Kreditnehmer aufgrund der hohen Anforderungen, insbesondere der maximalen Kreditlaufzeiten und Eigenmittelvorgaben, in den letzten Jahren gezögert haben. Unter diesen Umständen hätte es 2025 zu einem massiven Einbruch im Neubaubereich kommen können, wie Gollenz erklärte, und die neue Regelung könnte nun die Türen zu neuen Eigenheimen öffnen, wie orf.at berichtet.
Laut dem Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) ist die KIM-Verordnung zwar effektiv gewesen und hat die Zahl der ausgefallenen Wohnkredite gesenkt, doch das Bankensystem weist derzeit keine systemischen Risiken auf, was das Ende der strengen Vorschriften mehr als erfreulich macht. Außerdem hoffen Banker wie Martin Schaller von der Raiffeisen Landesbank, dass die Banken weiterhin verantwortungsvoll Kredite vergeben, unabhängig von der KIM-VO. Bestimmte Standards sollen auch nach dem Auslaufen der Verordnung beibehalten werden, wie die Einhaltung einer Eigenmittelquote von mindestens 20 Prozent und einer maximalen Rückzahlungsrate von 40 Prozent des Nettoeinkommens, so kleinezeitung.at.
Reaktionen der Branche
Die Freude über das bevorstehende Auslaufen der KIM-VO ist in der Banken- und Immobilienwelt groß. Experten der Wirtschaftskammer sehen darin einen entscheidenden Impuls, der den Immobilienerwerb erleichtert und die Belebung des Wohnbaus zur Folge haben wird. Kritiker der Regelung, wie die grüne Abgeordnete Nina Tomaselli, äußern Bedenken, dass der Traum vom Eigenheim für viele angesichts der steigenden Immobilienpreise trotzdem unerreichbar bleibt. Sie warnt vor den potenziellen Risiken für die Stabilität des Finanzmarktes, falls die Vergabe von Krediten wieder zu lasch gehandhabt wird.
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