Asylverfahren in Not: Geflüchtete kämpfen gegen lange Wartezeiten!

Pressekonferenz am 17. Juni 2025: Asyl in Not beleuchtet Missstände im Asylprozess und die Lage traumatisierter Flüchtlinge.
Pressekonferenz am 17. Juni 2025: Asyl in Not beleuchtet Missstände im Asylprozess und die Lage traumatisierter Flüchtlinge. (Symbolbild/DNAT)

Siebensterngasse 31, 1070 Wien, Österreich - Am 17. Juni 2025 findet eine Pressekonferenz des Menschenrechtsvereins Asyl in Not im Café Siebenstern in Wien statt. Die Veranstaltung beginnt um 08:30 Uhr und wird wichtige Missstände im Asylverfahren thematisieren. Besonders alarmierend ist die Aussetzung aller syrischen Asylverfahren, die zu extrem langen Verfahrensdauern beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) führt. Betroffene Flüchtlinge berichten von einer Lebensrealität, die von politischer Verfolgung und Gewalt geprägt ist, während sie gleichzeitig mit drohenden psychischen, sozialen und existenziellen Schäden aufgrund der Verzögerungen in den Verfahren kämpfen müssen, so ots.at.

Unter den Redner:innen befinden sich Kübra Atasoy, die Vorsitzende von Asyl in Not, Peter Marhold von Helping Hands sowie Vertreter:innen geflüchteter Familien, die ihre belastenden Erfahrungen schildern werden. Die Konferenz zielt darauf ab, auf die unhaltbaren Umstände hinzuweisen und Berichte über Erfolge gegen Behördenschikanen zu präsentieren.

Psychische Belastungen und Traumata

Die Situation der Flüchtlinge wird durch zahlreiche psychische Probleme verstärkt, die oft im Asylverfahren nicht ausreichend berücksichtigt werden. Eine Studie zeigt, dass etwa 40% der Asylbewerber und Flüchtlinge in Deutschland mehrfach traumatisierende Erfahrungen gemacht haben, darunter Folter und Gewalt. Diese traumatischen Erlebnisse haben schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und führen häufig zu Traumafolgestörungen. Über 50% der Vergewaltigungsopfer und 87% der Folteropfer zeigen solche Störungen, wie das Ärzteblatt berichtet.

Besonders besorgniserregend ist, dass das Asylbewerberleistungsgesetz medizinische Behandlung nur für akute und lebensbedrohliche Fälle gewährt, was die Situation vieler traumatisierter Flüchtlinge weiter verschärft. Viele von ihnen leben unter schlechten Bedingungen in Gemeinschaftsunterkünften mit unzureichenden sanitären Einrichtungen. Dies trägt zu einem bereits schlechten körperlichen und psychischen Zustand bei. Flüchtlingskinder sind besonders betroffen und leiden häufig unter Entwicklungsstörungen sowie traumatisierenden Erfahrungen.

Fehlende Unterstützung und Diagnosen

Trotz der hohen Prävalenzen von psychischen Erkrankungen bei Geflüchteten, wie beispielsweise einer Metaanalyse, die von einer Prävalenzrate von rund 30% für posttraumatische Belastungsstörungen berichtet, bleibt eine adäquate Diagnostik oft aus. Der Mangel an Dolmetschern in Praxen und Kliniken erschwert Diagnosen von psychiatrischen Erkrankungen zusätzlich. Viele traumatisierte Flüchtlinge haben Schwierigkeiten, ihre Fluchtgründe darzulegen, was häufig zu Ablehnungen ihrer Asylanträge führt. Die dauerhafte Angst vor Abschiebungen verstärkt die ohnehin schon bestehenden psychischen Belastungen, wie auf baff-zentren.org dokumentiert.

Regelmäßige Berichte zeigen, dass abgelehnte Asylbewerber in ständiger Angst leben und oft keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Die medizinischen Versorgungsstrukturen sind häufig überlastet, und die Belastungen für die Behandlungszentren steigen. Viele leidende Flüchtlinge werden nicht ausreichend auf die Rückkehr in ihre Heimatländer, wo sie erneut traumatisierenden Situationen ausgesetzt sein können, vorbereitet. Die Unterstützung durch die deutsche Ärzteschaft wird kritisch gesehen, da sie sich in einem ethischen Konflikt bezüglich ihrer Rolle bei Abschiebemaßnahmen befindet.

Die anstehende Pressekonferenz endet in einem Aufruf zur Unterstützung und zur dringenden Notwendigkeit, die Missstände im Asylverfahren zu beheben und die psychische Gesundheit der Flüchtlinge ins Zentrum der Diskussion zu rücken.

Details
Ort Siebensterngasse 31, 1070 Wien, Österreich
Quellen