Die alarmierenden Zahlen zur Antisemitismus-Kriminalität häufen sich. Laut der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) wurden im ersten Halbjahr 2024 unglaubliche 808 antisemitische Vorfälle in Österreich erfasst, was einem dramatischen Anstieg von 159,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders erschreckend ist die Zunahme physischer Übergriffe, die von sechs Fällen in der ersten Jahreshälfte 2023 auf 16 Fälle im Jahr 2024 angestiegen sind. Bedrohungen sind von vier auf 22 Fälle sprunghaft angestiegen, während antisemitische Sachbeschädigungen sich auf 92 verdoppelt haben. IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele berichtete, dass viele Vorfälle nicht gemeldet werden und die jüdischen Gemeinden täglich mit einer beängstigenden Bedrohungslage konfrontiert sind, die ihren Alltag prägt, so die umfassende Berichterstattung von Heute.at.
Steigende Zahlen in Berlin
Parallel dazu zeigt sich in Berlin ein noch düstereres Bild. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) registrierte im ersten Halbjahr 2024 mit 1.383 antisemitischen Vorfällen eine Rekordzahl. Diese Zahl übersteigt die Gesamtzählung von 2023 – mit 1.270 Fällen – und markiert den höchsten Wert seit Beginn der Dokumentation im Jahr 2015. Die Zunahme ist vor allem auf Beleidigungen und Anfeindungen im Internet zurückzuführen, es wurden jedoch auch 25 Gewalttaten verzeichnet, zwei davon mit schweren Verletzungen der Opfer. Der monatliche Durchschnitt von 230 Vorfällen lässt erkennen, dass der Anstieg seit dem 7. Oktober 2023, nach dem islamistischen Terrorangriff auf Israel, auf einem hohen Niveau bleibt, wie RBB24 berichtet. Vorfälle an Schulen sind ebenfalls alarmierend, mit 74 dokumentierten Fällen, darunter 27 an Bildungseinrichtungen, in denen jüdische und israelische Kinder gemobbt und bedroht wurden.
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