
Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien warnt eindringlich vor der zunehmenden Konzernisierung des Gesundheitssektors in Österreich. Diese Entwicklung gefährdet nicht nur die medizinische Qualität, sondern auch den freien Arztberuf, der auf dem Prinzip basiert, Patienten unabhängig und ausschließlich nach medizinischen Kriterien zu behandeln. Johannes Steinhart, Präsident der Kammer, fordert, dass die Politik umgehend Maßnahmen ergreift, um das Gesundheitssystem vor internationalen Investoren zu schützen. Die jüngsten Reformen haben den privaten Unternehmen Tür und Tor geöffnet, was zu einer besorgniserregenden medizinischen Situation führen kann, so ots.at.
In seinem Buch „Krank gespart“ thematisiert der Gesundheitsjournalist Martin Rümmele, wie das Gesundheitssystem durch Sparzwänge und betriebliche Logiken unwirtschaftlich wird. Diese Herangehensweise führt dazu, dass die Patienten schneller durch Systeme geschleust werden, was die Qualität der Behandlung gefährdet. Eine alarmierende Studie des Journal of the American Medical Association belegt, dass in privatisierten Krankenhäusern vermehrt Krankenhausinfektionen und andere gesundheitliche Komplikationen auftreten. Laut Rümmele wird das Gesundheitssystem durch den zunehmenden Einfluss von Konzernen und Lobbyisten ausgehöhlt. Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien fordert von der neuen Bundesregierung, jegliche Beteiligungen und Verkäufe öffentlicher Einrichtungen an private Investoren gesetzlich zu unterbinden, um die Patientensicherheit zu gewährleisten, wie ebenfalls aerztekammer.at berichtete.
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