Alarmierende TFA-Belastung in heimischem Getreide – Jetzt handeln!

Alarmierende TFA-Belastung in heimischem Getreide – Jetzt handeln!
Österreich - Eine aktuelle Untersuchung von GLOBAL 2000 und der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt alarmierende Ergebnisse bezüglich der Belastung von österreichischen Getreideprodukten mit Trifluoracetat (TFA). TFA gilt als potenziell fortpflanzungsschädliche Ewigkeits-Chemikalie, die sich in der Umwelt nicht abbaut. GLOBAL 2000 berichtet, dass 17 % der im Getreidebau verwendeten Pestizide PFAS-Wirkstoffe enthalten, von denen TFA ein schwerwiegendes Abbauprodukt darstellt. Der Verbrauch an Pestiziden, die TFA enthalten, müsse dringend eingedämmt werden, um ihre Kontamination in Böden und Gewässern zu reduzieren.
Insgesamt sind in Österreich 590 Pestizid-Produkte für Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel oder Mais zugelassen, von denen 98 PFAS-haltig sind. Von den 590 Produkten sind 449 chemisch-synthetisch und PFAS-frei, und 43 sind biologische Produkte. Helmut Burtscher-Schaden von GLOBAL 2000 betont, dass es ohnehin Alternativen zu PFAS-Pestiziden gibt. Eine fehlende Kennzeichnung dieser Pestizide lässt Landwirte jedoch oft im Unklaren über TFA-Rückstände in Böden und Grundwasser.
Hintergründe zu PFAS und TFA
PFAS-haltige Pestizide werden häufig eingesetzt, um Ernten vor Schädlingen, Krankheiten und Beikräutern zu schützen. Diese Chemikalien sind aufgrund ihrer wasser- und fettlöslichen Eigenschaften besonders stabil und gelangen über den Wasserkreislauf in die Umwelt. Laut dem Umweltbundesamt führen etwa 76 % des TFA im Grundwasser auf landwirtschaftliche PFAS-Pestizide zurück. Zudem besitzt TFA die Fähigkeit, sich im Boden anzulagern und gefährdet somit nicht nur Nutzpflanzen, sondern auch die biologische Vielfalt, indem es die Nahrungskette belastet.
Ein EU-Vorschlag zur Beschränkung von PFAS sieht vor, dass Pestizide nicht unter diese Regelungen fallen, was die Problematik weiter verschärfen könnte. In Dänemark beispielsweise werden keine Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit extrem beständigen Wirkstoffen erteilt. Dies könnte ein Modell für andere Länder darstellen, um die Verwendung von Ewigkeits-Pestiziden einzuschränken.
Konsequenzen für die Weinproduktion
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die steigende TFA-Kontamination in europäischen Weinen, wie eine Studie von PAN Europe zeigt. In den letzten Jahren wurde ein dramatischer Anstieg der TFA-Werte in Weinen festgestellt – bei einer Untersuchung von jüngeren Weinen in zehn europäischen Staaten wurde TFA in allen Proben nachgewiesen, mit einem Medianwert von 110 µg/l. Dies zeigt, dass die Problematik der TFA-Verschmutzung nicht nur auf den Getreidebau beschränkt ist.
Die höchsten TFA-Konzentrationen lagen bei 320 µg/l und sind etwa 100 Mal höher als frühere Durchschnittswerte in Oberflächengewässern und Trinkwasser. Diese Ergebnisse überwältigen frühere Erkenntnisse und unterstreichen die Notwendigkeit dringender Maßnahmen zur Reduzierung von TFA-Emissionen in der Landwirtschaft.
Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung fordert GLOBAL 2000 die Landwirtschaftskammer auf, Entwicklungen voranzutreiben und Informationen über PFAS-freie Alternativen zur Verfügung zu stellen. Die Liste der PFAS-Pestizide und mögliche umweltfreundliche Alternativen steht zum Download bereit, damit Landwirte fundierte Entscheidungen treffen können und die Kontaminationsgefahr minimiert wird.
Details | |
---|---|
Ort | Österreich |
Quellen |