Alarmierende Impfquote in Österreich: Kinder unter Druck!

Alarmierende Impfquote in Österreich: Kinder unter Druck!

Österreich, Land - In einer aktuellen Untersuchung haben Wissenschaftler die Entwicklung der Routine-Kinder-Impfungen in 204 Staaten und Regionen weltweit analysiert. Wie die Kleine Zeitung berichtet, hat sich die Impfrate bei Heranwachsenden gegen Krankheiten wie Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Masern, Polio und Tuberkulose seit 1980 verdoppelt. Die Zahl der Kinder, die nie einen routinemäßigen Impfstoff erhalten haben, wurde von 58,8 Millionen im Jahr 1980 auf 14,7 Millionen im Jahr 2019 reduziert, was einer beeindruckenden Abnahme von 75 Prozent entspricht.

Jedoch stagnieren die Fortschritte in vielen Ländern seit 2010 oder kehren sich sogar um. Besonders alarmierend ist der Rückgang der Masernimpfungen: In 100 der 204 untersuchten Länder nahm diese zwischen 2010 und 2019 ab. In 21 von 36 einkommensstarken Staaten wurde eine Reduktion der Impfdeckung für mindestens eine Impfdosis registriert. Die Covid-19-Pandemie hat die Situation weiter verschärft; allein 2023 waren schätzungsweise 15,7 Millionen Kinder ohne eine einzige Impfung im ersten Lebensjahr.

Globale Impfraten im Rückgang

Besonders in Afrika südlich der Sahara leben mehr als die Hälfte der „Null-Dosis-Kinder“, gefolgt von Südasien. In Österreich fiel die Erstdosis der Masern-Impfung zwischen 2010 und 2019 um 8 Prozent. Mit einer Impfrate von 91 Prozent im Jahr 2023 hat Österreich die niedrigste Rate in Westeuropa, gemeinsam mit Irland. Rund 7.500 Babys in Österreich erhielten keine erste Dosis der notwendigen Immunisierungen.

Im Vergleich dazu zeigt eine Übersicht über die besten Impfraten in Westeuropa, dass die Schweiz mit 96,8 Prozent, Spanien mit 96,7 Prozent und Finnland mit 96,4 Prozent führen. Deutschland verzeichnet eine Impfrate von 96 Prozent, die Niederlande 93,5 Prozent und Russland 95,5 Prozent.

Masern und deren Gefahren

Masern sind eine hochansteckende Infektionskrankheit, deren Risiko insbesondere für Kinder unter fünf Jahren und Erwachsene über 20 Jahre steigt. Impfungen senken die Gefahr einer Infektion erheblich. Zum Bedauern vieler Experten berichtet Destatis, dass die Zahl der Masernfälle in Europa während der Pandemie gesenkt wurde, jedoch 2023 wieder stark anstieg. Insgesamt wurden in Europa 127.350 Masernfälle gemeldet, die höchste Zahl seit über 25 Jahren. Kinder unter fünf Jahren machten 40 Prozent der Fälle aus.

Die Impfquote gegen Masern liegt in Deutschland bei 93 Prozent, während 95 Prozent erforderlich sind, um die Verbreitung der Krankheit zu stoppen. Im EU-Vergleich erzielte Ungarn mit 99 Prozent die höchste Impfquote. Dagegen hat Rumänien mit 62 Prozent die niedrigste und gleichzeitig die höchste Inzidenz mit 192,3 Fällen je eine Million Einwohner verzeichnet.

Herausforderungen in der Impfpolitik

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF warnen vor den immer niedrigeren Impfraten unter Kindern weltweit. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Eine gewachsene Impfskepsis seit der Corona-Pandemie und gewaltsame Konflikte erschweren den Zugang zu Impfungen. Während der Pandemie gab es einen historischen Rückgang bei den Impfungen im Kindesalter, und nach deren Ende stiegen die Impfraten nicht wie erhofft an. So zeigt ein Bericht von Tagesschau, dass die Zahl der Kinder ohne eine einzige Impfdosis 2023 weltweit auf 14,5 Millionen anstieg, und die globale Impfquote lag bei rund 84 Prozent.

Um Masern-Ausbrüche zu verhindern, ist eine Impfquote von 95 Prozent notwendig. Mit nur 83 Prozent der Kinder, die 2023 ihre erste Masernimpfung erhielten, bleibt die Impfkampagne hinter den Erwartungen zurück. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnet die Masern-Ausbrüche als frühzeitiges Warnsignal für bestehende Impflücken, die dringend geschlossen werden müssen.

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