Alarm in Südaustralien: Giftige Algenblüte bedroht Meeresleben und Fischerei!

Alarm in Südaustralien: Giftige Algenblüte bedroht Meeresleben und Fischerei!

Fleurieu Peninsula, Australien - An der Südküste Australiens hat sich eine alarmierende Katastrophe entwickelt: Eine massive giftige Algenblüte der Art Karenia mikimotoi breitet sich über eine Fläche von etwa 4400 Quadratkilometern aus. Diese Algenblüte hat bereits zum Tod hunderter Meeresbewohner geführt, darunter Fische, Haie, Rochen, Kraken und Krebse. Die Auswirkungen sind nicht nur ökologisch verheerend, sondern auch wirtschaftlich belastend für die Fischerei. Fischer berichten, dass sie seit April keine Fische mehr gefangen haben. Die Regierung von South Australia hat in dieser Notlage eine Krisensitzung einberufen, um sich über die Situation von Experten informieren zu lassen. Premierminister Anthony Albanese stellte bereits Bundesmittel in Höhe von 14 Millionen AUD (7,8 Millionen Euro) zur Verfügung, um die Umweltkrise zu bewältigen und die Algen zu entfernen.

Die Algenblüte hat nicht nur bereits zum Tod von fast 500 Meeresarten geführt, sondern bedroht auch die Lebensräume der Adelaide-Delfine. Dort, im Port River, leben die Tiere in einem wichtigen Schutzgebiet. Obwohl sie nicht sofort durch die Algen bedroht sind, könnte die Reduzierung ihrer Beute zur Migration der Delfine führen. Die Alge schädigt insbesondere die Kiemen von Fischen, was zu ihrem Ersticken führt. Meeres-Expertin Adriana Verges hebt das beunruhigende Ausmaß dieser Ausschaltung an Lebensformen hervor und betont, dass Kiemen von 400 verschiedenen Arten betroffen sind.

Ursachen der Algenblüte

Die Algenblüte, die seit Mitte März beobachtet wird, ist das Resultat mehrerer Faktoren. So leitete ein Marine Heatwave, bei dem die Wassertemperaturen um 2,5 Grad Celsius über dem Normalwert lagen, die Entwicklung ein. Zudem trugen die Überschwemmungen des River Murray im Jahr 2022/23 zur Anreicherung von Nährstoffen bei, während ein unerwartetes kaltes Wasserauftriebsereignis im Sommer 2023/24 nährstoffreiche Wassermassen an die Oberfläche brachte. Das Zusammenspiel dieser Elemente hat nicht nur in Südaustralien zu einer ungewöhnlichen Häufung von Algenblüten geführt, sondern ist Teil eines globalen Trends. Laut Berichten hat die Häufigkeit solcher Phänomene weltweit um 60 Prozent zugenommen.

Zusätzlich zu den biologischen Auswirkungen gibt es ernsthafte Bedenken in Bezug auf das wirtschaftliche Überleben von Fischern und aquatischen Unternehmen in der Region. Die zuständigen Behörden haben bereits Entlastungsmaßnahmen in Höhe von 500.000 AUD für betroffene Unternehmen in Form von Nachlässe bei Lizenzgebühren angekündigt.

Klimawandel und seine globale Wirkung

Diese aktuellen Ereignisse stehen auch im Zusammenhang mit den weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels. Experten warnen, dass die Erwärmung der Meere und die vermehrten Nährstoffeinträge als Hauptursachen für das explosionsartige Wachstum von Phytoplankton – sogenannten Algenblüten – zu betrachten sind. Ein besorgniserregender Trend ist zu erkennen: Die Meere, die von blau zu grün wechseln, sind nicht nur an der australischen Küste betroffen. Auch in anderen Teilen der Welt, einschließlich der Karibik, sind vermehrte Algenblüten zu beobachten, wo insbesondere die Braunalge Sargassum zu einer Herausforderung für Tourismus und Umwelt geworden ist.

Algen spielen zwar eine Schlüsselrolle in der Nahrungskette und in der Kohlenstoffbindung, doch die explosionsartigen Wucherungen führen zu erheblichen ökologischen Problemen, darunter Sauerstoffmangel in den Gewässern und das daraus resultierende Fischsterben. Das Ausmaß und die Wiederkehr solcher Ereignisse sind alarmierende Signale für die Gesundheit unserer Ozeane und die Stabilität der marine Ökosysteme. In Südaustralien könnten die Folgen dieser Algenblüte noch jahrelang zu spüren sein, was Experten wie Paul Gamblin von der Australischen Gesellschaft für Meeresschutz als klares Warnsignal für den Klimawandel deuten.

Um die Herausforderungen zu bewältigen, wird langfristige Forschung sowie nachhaltige Bewirtschaftungs- und Schutzstrategien erforderlich sein. Das Thema Algenblüten und ihre Ursachen bleibt also weiterhin ein zentrales Thema in der Diskussion über den Klimawandel und seine Konsequenzen für marine Ökosysteme weltweit.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und den wissenschaftlichen Aspekten der Algenblüte lesen Sie die Berichte von exxpress.at, australian.museum und tagesschau.de.

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OrtFleurieu Peninsula, Australien
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