Abschied von Burgtheater-Legende Elisabeth Orth: Eine letzte Ehrung
Abschied von Burgtheater-Legende Elisabeth Orth: Eine letzte Ehrung
Burgtheater, Wien, Österreich - Die Trauer um die verstorbene Burgtheater-Doyenne Elisabeth Orth spiegelt den tiefen Verlust wider, den die österreichische Theaterlandschaft erlitten hat. Die renommierte Schauspielerin, die am 17. Mai 2025 im Alter von 89 Jahren verstarb, wurde gestern auf der Feststiege des Burgtheaters in Wien gewürdigt. Familie, Freunde sowie zahlreiche Trauergäste kamen zusammen, um der Ikone des österreichischen Theaters die letzte Ehre zu erweisen. Unter den Anwesenden waren Kulturmanager Günter Rhomberg, der ehemalige Kulturminister Rudolf Scholten, die ehemalige Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann, sowie zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus der Theaterwelt.
Burgtheaterdirektor Stefan Bachmann eröffnete die Trauerfeier mit einer bewegenden Ansprache, in der er Orths beeindruckende Karriere und ihren Einfluss auf die Theaterkunst hervorhob. Der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer erinnerte an Orths “unverwechselbare Stimme” und ihr bemerkenswertes Engagement gegen Krieg, Gewalt und Diktatur. Fischer betonte auch ihre Rolle als Verfechterin von Minderheiten und ihre unermüdlichen Bemühungen um soziale Gerechtigkeit.
Ein Leben für das Theater
Elisabeth Orth wurde 1936 in Wien geboren und war die Tochter der berühmten Schauspielerin Paula Wessely und des Schauspielers Attila Hörbiger. Sie nahm den Nachnamen ihrer Großmutter an und absolvierte ihre Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Ihr Debüt am Burgtheater gab sie am 21. Oktober 1965 in Schillers „Kabale und Liebe“. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie mit namhaften Regisseuren in etwa 80 Inszenierungen und stellte bedeutende Rollen wie die der Nora in Ibsens gleichnamigem Werk oder die Gräfin Eboli in Schillers „Don Carlos“ dar. Im Jahr 2022 wurde sie mit dem Nestroy-Theaterpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet und der „Elisabeth Orth-Preis“ wurde von der Gesellschaft der Freunde des Burgtheaters gestiftet, um ihr Andenken zu ehren.
Nach erinnerungsvollen Trauerreden, bei denen auch Schauspielerin Johanna Wokalek ihre persönlichen Erinnerungen teilte und Orth als „humanes Zentrum“ beschrieb, endete die Feierlichkeit mit einem Hofmannsthal-Gedicht, vorgetragen von Kammerschauspieler Michael Heltau. Der traditionelle Trauerzug um die Burg wurde von den Trauergästen, die der Familie hinter der Urne folgten, in stiller Ehrfurcht begleitet. Die musikalische Untermalung des Abschieds erfolgte durch das Poco Adagio aus Haydns „Kaiserquartett“.
Würdigung und Nachruf
Die Trauerfeier fand am 12. Juni 2025 um 14:30 Uhr für geladene Gäste statt, während das Publikum von 12:15 bis 13:15 Uhr Abschied nehmen konnte. Ein Kondolenzbuch wurde in der Kassenhalle des Burgtheaters ausgelegt, um den Fans und Weggefährten die Möglichkeit zu geben, ihre Anteilnahme auszudrücken. Elisabeth Orth, die nicht nur als Kammerschauspielerin, sondern auch als Ehrenmitglied des Burgtheaters in die Geschichte eingehen wird, hinterlässt ein bleibendes Erbe in der österreichischen Theaterlandschaft.
Mit ihrem Lebenswerk eng verbunden ist auch die Publikationsreihe „Theatergeschichte Österreichs“, die einen wertvollen Überblick über die Entwicklung und den Einfluss des Theaters in Österreich bietet. Orths Beiträge und Engagement für das Theater werden in den kommenden Jahren weiterhin gewürdigt und erinnert werden. Die Gemeinschaft des Burgtheaters und ihre Weggefährten werden ihre Persönlichkeit und ihr Engagement gegen Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit als eindrucksvolles Beispiel in Erinnerung behalten.
Mehr Details über die Trauerfeier und das Leben von Elisabeth Orth sind in den Berichten von Vienna.at, Burgtheater und ÖAW zu finden.
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Ort | Burgtheater, Wien, Österreich |
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