15 Migranten aus Kühltransporter gerettet – Drama an der Autobahn!
15 Migranten aus Kühltransporter gerettet – Drama an der Autobahn!
Département Pas-de-Calais, Frankreich - Im Département Pas-de-Calais in Frankreich wurden 15 Migranten aus Eritrea in einem Kühltransporter gerettet. Laut oe24 hörte der Lastwagenfahrer Hilferufe an einer Autobahnraststätte, was zu der Rettungsaktion führte. Die Migranten waren stark unterkühlt und hatten mehrere Stunden im Transporter verbracht. Vier der Geretteten wurden wegen Unterkühlung in ein Krankenhaus eingeliefert, und zusätzlich wurden vier Minderjährige an eine Betreuungsorganisation übergeben. Einige der Geretteten hatten bereits eine Aufforderung erhalten, Frankreich zu verlassen.
Trotz strenger Sicherheitsmaßnahmen in Nordfrankreich setzen Migranten weiterhin alles daran, sich in Lastwagen zu verstecken, um über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. In den letzten Monaten hat sich jedoch eine Trendwende abgezeichnet: Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, über kleine Boote zu reisen. Nach Angaben von Tagesschau haben seit Jahresbeginn über 25.000 Einwanderer diesen gefährlichen Weg gewählt, was einen Höchststand für diesen Zeitraum darstellt. Währenddessen sind in diesem Jahr bereits mindestens 18 Menschen beim Überqueren des Kanals ums Leben gekommen.
Neue Abkommen zwischen Großbritannien und Frankreich
Um der irregulären Migration entgegenzuwirken, haben Großbritannien und Frankreich ein neues Verfahren ins Leben gerufen. Gemäß einem gemeinsamen Abkommen, das bis Juni 2026 gilt, sollen Migranten, die in kleinen Booten ankommen und deren Asylgesuch als unzulässig eingestuft wird, nach Frankreich zurückgeschickt werden, wie Die Presse berichtet. Im Gegenzug dürfen für jeden zurückgeschickten Migranten Menschen mit Verbindungen nach Großbritannien über eine sichere Route einreisen. Dieses Pilotprojekt soll die Zusammenarbeit der beiden Länder stärken und die Arbeit von Schleusernetzwerken untergraben.
Medienberichten zufolge sollen zunächst etwa 50 Personen pro Woche nach Frankreich zurückgeschickt werden. Die britische Innenministerin Yvette Cooper gibt jedoch keine Gesamtzahl der zurückgeschickten Migranten bekannt, um kriminellen Banden keine Informationen zu liefern. Frankreich plant zudem, die zurückgenommenen Migranten gemäß der Dublin-Regelung in die Ersteinreiseländer innerhalb der EU abzuschieben.
Kritik an den neuen Maßnahmen
Die neuen Regelungen stoßen auf heftige Kritik von Flüchtlingsorganisationen, die sichere und legale Routen für Migranten fordern. Experten bezweifeln die Wirksamkeit der Maßnahmen, da die Flüchtlinge oft gefährliche Fluchtwege auf sich nehmen, um in sicherere Länder zu gelangen. Tagesschau berichtet zudem von den Herausforderungen, mit denen Flüchtlinge konfrontiert sind, wie der Stigmatisierung in der Gesellschaft und dem Fehlen sicherer Fluchtrouten. Die britische Regierung sieht sich zudem der Kritik gegenüber, dass Flüchtlinge in England gut untertauchen könnten.
Insgesamt verdeutlichen diese Entwicklungen die komplexe und oft tragische Realität der Migration über den Ärmelkanal, die sowohl für die betroffenen Menschen als auch für die Regierungen von Großbritannien und Frankreich erhebliche Herausforderungen mit sich bringt.
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Ort | Département Pas-de-Calais, Frankreich |
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