Ein sensationeller Fund auf der australischen Nullarbor-Ebene: Der slowenische Geowissenschaftler Matej Lipar entdeckte bei der Suche nach Karstformationen mithilfe von Satellitenbildern eine erstaunliche „Narbe“ von 11 Kilometern Länge und bis zu 250 Metern Breite, die die Landschaft durchzog. Diese auffällige Spur ist das Ergebnis eines Tornados, der im Zeitraum vom 16. bis 18. November 2022 wütete, während eine starke Kaltfront und heftige Regenfälle die Region erfassten. Diese Entdeckung wird im Fachblatt Journal of Southern Hemisphere Earth Systems Science dokumentiert, wie VOL.AT berichtete.
Ein unverhoffter Tornado
Die Spur im Boden, die als „cycloidale Marken“ identifiziert wurde, lässt darauf schließen, dass der Tornado der Kategorien F2 bis F3 zuzuordnen ist, mit Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h. Dies ist bemerkenswert, da die Region für ihre geringe Vegetation bekannt ist, was bedeutet, dass solche Spuren lange sichtbar bleiben. Tatsächlich konnten die Wissenschaftler trotz des Missgeschicks, dass kein zerstörerischer Schaden an besiedelten Gebieten entstand, wertvolle Erkenntnisse über die Dynamik von Tornados gewinnen. Die Anzeichen deuten darauf hin, dass der Tornado in einem Uhrzeigersinn wirbelte und vermutlich zwischen sieben und 13 Minuten anhielt, was einen tiefen Eindruck von der Kraft der Natur hinterlässt.
Zusätzlich wurde der Fund von einem Höhlentaucher gemacht, der mittels Google Earth nach Höhlen suchte. Diese Entdeckung unterstreicht die Bedeutung moderner Technologien in der Erforschung extremen Wetters, wie Live Science festgestellt hat. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind entscheidend für zukünftige Wettervorhersagen und Vorbereitungen auf ähnliche Ereignisse. Ein weiteres interessantes Detail ist, dass die drei zuvor dokumentierten Tornados in dieser Region ebenfalls im November stattfanden, was auf ein Muster hindeutet. Trotz der Abgeschiedenheit der Nullarbor-Ebene könnte dies darauf hinweisen, dass das Wetter dort dieselbe Unberechenbarkeit aufweist, die auch in anderen Teilen des Landes beobachtet wird.