Face Taping, ein Beauty-Trend, der auf Instagram und TikTok für Aufregung sorgt, lässt so manche Köpfe rauchen. Immer mehr Influencer schwören auf diese Methode, um Falten zu glätten und glauben sogar, sie könnten sich damit Botox sparen. Doch was steckt hinter diesem vermeintlichen Anti-Aging-Wunder? Wie die Dermatologin Dr. med. Barbara Franz erklärt, handelt es sich bei der Technik um das Anbringen von Klebeband auf die Haut, um Fältchen wie die Zornesfalten für kurze Zeit zu glätten. Dieses Verfahren, das bereits seit über 100 Jahren in der Film- und Theaterwelt verwendet wird, erlebt nun ein kleines Comeback.
Der Soforteffekt von Face Taping
Das Prinzip ist denkbar einfach: Ein Tape, das aus Baumwolle und Hyaluron besteht, wird vor dem Schlafengehen auf kritische Stellen wie Stirn, Mundwinkel und Augen aufgeklebt. Mit der Hoffnung, am nächsten Morgen mit einem frischeren, pralleren Hautbild aufzuwachen, setzen Beauty-Begeisterte auf diesen Trend. Während das Tape einen Soforteffekt bietet, warnt Dr. Franz jedoch: Es handelt sich lediglich um eine temporäre Lösung. „Sobald das Tape abgenommen wird, verschwindet der Effekt sofort“, so die Dermatologin. Eine dauerhafte Hautverbesserung bleibt aus, und bei ausgeprägten Falten sind die Tapes kaum wirksam.
Außerdem betonen Experten, dass Face Taping nicht ganz unproblematisch ist. Die Klebekraft kann allergische Reaktionen hervorrufen und zu Hautreizungen führen, besonders bei sensiblen Hautpartien. Immerhin wurden auch einige Methoden zur Anwendung von Face Taping von Dermatologen wie Dr. Anthony Rossi und Dr. Ivy DeRosa kritisch unter die Lupe genommen. Obwohl sie anmerken, dass die Technik temporär die Zeichen der Hautalterung kaschieren kann, sollte sie nicht als langfristige Lösung betrachtet werden. Tatsächlich ist es, als würde man Make-up benutzen, um Hautunreinheiten zu verbergen – der Effekt ist kurzfristig und keinesfalls nachhaltig.
Für alle, die Face Taping dennoch ausprobieren möchten, rät Dr. Franz zu qualitativ hochwertigen Tapes und einer vorherigen Hautverträglichkeitsprüfung. Der Eindruck eines „Lifting-Effektes“ lässt sich zwar erzielen, die gesundheitlichen Risiken sind jedoch nicht zu unterschätzen. Wer sich langfristig um die Haut kümmern möchte, sollte sich eher nach bewährten Methoden wie Botox oder Hyaluron erkundigen, um den Zeichen der Zeit wirklich entgegenzuwirken, so die Expertin.
Wie Byrdie hinweist, handelt es sich beim Face Taping um ein Verfahren, das für Filmstars und Drag-Performers schon lange bekannt ist, jedoch keinen wirklichen langfristigen Nutzen bietet. Letztlich bleibt die Frage: Ist dieser Hype um Face Taping nur eine vorübergehende Mode oder wirklich ein innovativer Schritt in der Beauty-Welt?
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