In Magdeburg kam es zu einem erschütternden Vorfall, als ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien am Freitagabend mit seinem Auto in eine Menschenmenge auf einem Weihnachtsmarkt raste, wobei fünf Menschen, darunter ein neunjähriges Kind, getötet und insgesamt 205 Personen verletzt wurden. Der mutmaßliche Täter, Taleb A., wurde nach kurzer Flucht festgenommen, während die Polizei bestätigte, dass es sich um einen Einzeltäter handelt. „Wir schließen einen zweiten Täter aus“, sagte der Polizeisprecher. Der Vorfall hat bundesweit für Entsetzen gesorgt, und Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Tat als „furchtbar und wahnsinnig“, wie Radio Ennepe Ruhr berichtete.
Motiv und rechtliche Schritte
Die Staatsanwaltschaft hat gegen Taleb A. ein Ermittlungsverfahren wegen fünffachen Mordes und versuchten Mordes in 205 Fällen eingeleitet. Es wird vermutet, dass das Motiv des Angeklagten Unzufriedenheit mit dem Umgang von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland gewesen sein könnte. „Das müssen wir jedoch noch genauer prüfen“, sagte Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens. Laut ZDF könnte Taleb A. radikalisiert sein, nachdem er sich öffentlich als Islam-Kritiker positioniert hat.
Der 50-Jährige, der seit 2006 in Deutschland lebt und einen unbefristeten Aufenthaltstitel besitzt, wird von den Ermittlern als atypischer Täter beschrieben. „Solche Taten hat ein Mann aus Saudi-Arabien in Deutschland bislang nicht begangen“, sagte ZDF-Rechtsexpertin Sarah Tacke. Der Verdächtige hatte zuvor Asyl in Deutschland beantragt, da er befürchtete, in seiner Heimat aufgrund seines Atheismus verfolgt zu werden. Immer wieder äußerte er sich in sozialen Medien kritisch über den Islam und rief dazu auf, bestimmte politische Parteien zu wählen, was ihn von einem klassischen islamistischen Täter unterscheidet. Der Fall wirft somit Fragen auf, was genau den Täter zu dieser grausamen Tat bewegt hat.
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