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‚Was Mädchen wert sind‘: Das harte Schicksal einer Mutter im Iran

Am 7. Mai um 22.35 Uhr zeigt ORF 2 den preisgekrönten Dokumentarfilm „Was Mädchen wert sind – Eine Mutter im Iran“. Der Film erzählt die Geschichte von Mina Najafi, einer hochschwangeren Frau, die mit ihrem Mann Shahbaz und ihren drei Töchtern in einem kleinen Bergdorf im Südwesten des Iran lebt. In wenigen Tagen soll ihr viertes Kind zur Welt kommen, doch die Stimmung im Haus ist angespannt, da die Tradition ihrer Volksgruppe von Mina erwartet, endlich einen Sohn zu bekommen. Der Filmemacherin Marjan Khosravi gelingt es, einfühlsam das Porträt einer Frau zu zeichnen, die unter dem Druck der patriarchalischen Traditionen steht.

Zudem wird im Anschluss um 23.20 Uhr der Film „Imads Kindheit“ gezeigt, der die Geschichte des fünfjährigen Imad erzählt. Imad stammt aus einer jesidischen Familie und wurde von Kämpfern der Terrororganisation IS gefangen gehalten. Nun lebt er mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder in einem Flüchtlingscamp in Kurdistan. Der Film begleitet Imad auf seinem schwierigen Weg, das Erlebte zu verarbeiten und seine Kindheit wiederzuentdecken.

Der Dokumentarfilm „Was Mädchen wert sind – Eine Mutter im Iran“ spielt im Zagros-Gebirge, wo die Volksgruppe der Bachtiaren seit Jahrtausenden als halbnomadische Hirtenstämme leben. Die Moderne hält langsam Einzug in ihre abgeschiedene Bergwelt, doch viele der alten Traditionen und Regeln bleiben bestehen, darunter die streng patriarchalisch und hierarchisch geordneten Strukturen innerhalb der Clans. Mina wird mit den ungeschriebenen Gesetzen dieser Tradition konfrontiert, da von ihr erwartet wird, einen Sohn zur Welt zu bringen. Schenkt sie einem Mädchen das Leben, wird sie zur Qual für ihre eigene Familie. Falls sie keinen Sohn bekommen sollte, wird ihr Mann eine neue Frau heiraten, um sich den Wunsch nach einem Stammhalter zu erfüllen. Mina müsste dann das Feld räumen und ihre Töchter im Haus des Mannes zurücklassen.

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Der Film „Imads Kindheit“ beleuchtet die Situation der jesidischen Familie, die Opfer der Gewalt der Terrororganisation IS wurde. Nachdem die Familie freigekauft wurde, leben sie nun in einem Flüchtlingscamp im Nordirak. Imad, der fünfjährige Sohn der Familie, kämpft mit Aggressionen und spricht statt seiner Muttersprache Arabisch. Der Film zeigt eindringlich die psychologischen Folgen, die das traumatische Erlebnis bei Imad und seiner Familie hinterlassen hat.

Hier finden Sie eine Tabelle mit weiteren Informationen zu den beiden Filmen:

|Mina Najafi im Iran|Imad und seine Familie|
|—|—|
|Lebt mit ihrem Mann Shahbaz und ihren drei Töchtern in einem kleinen Bergdorf im Südwesten des Iran|Stammt aus einer jesidischen Familie und wurde von der Terrororganisation IS gefangen gehalten|
|Lebt unter dem Druck der patriarchalischen Traditionen ihrer Volksgruppe|Lebt nun in einem Flüchtlingscamp in Kurdistan|
|Ihr viertes Kind wird in wenigen Tagen zur Welt kommen|Ist fünf Jahre alt|
|Die Stimmung im Haus ist angespannt, da die Familie von ihr erwartet, endlich einen Sohn zu bekommen|Hat mit Aggressionen zu kämpfen|
|Mina muss einen Sohn zur Welt bringen, sonst wird ihr Mann eine neue Frau heiraten|Spricht Arabisch statt seiner Muttersprache Kurmandschi|
|Die Tradition legt fest, dass Mina das Feld räumen muss und ihre Töchter im Haus des Mannes zurücklassen muss|Die Dokumentation zeigt den schwierigen Weg von Imad, das Erlebte zu verarbeiten und seine Kindheit wiederzuentdecken|

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Die beiden Filme bieten einen tiefen Einblick in die Lebensrealität einer Mutter im Iran und das Schicksal einer jesidischen Familie, die Opfer des Terrors geworden ist. Sie werfen wichtige Fragen über Tradition, Genderrollen und die Auswirkungen von Gewalt auf, die auch in der österreichischen Gesellschaft relevant sind. Der ORF ermöglicht es den Zuschauern, diese Geschichten zu erfahren und sich mit den Themen auseinanderzusetzen.

Quelle: ORF



Quelle: ORF / ots

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