Bei Volkswagen spitzt sich der Tarifkonflikt dramatisch zu, nachdem am Montag fast 103.000 Mitarbeitende bundesweit ihre Arbeit niederglegt haben. Die vierte Runde der Tarifverhandlungen endete ohne Einigung, was die Gewerkschaft IG Metall zu einem weiteren vierstündigen Warnstreik aufrief. An neun Standorten, darunter Wolfsburg, Hannover und Emden, legten die Arbeiter für jeweils vier Stunden die Arbeit nieder, was die bereits angespannte Lage weiter eskalieren lässt. Der Verhandlungsführer von Volkswagen, Arne Meiswinkel, bestätigte, dass eine tragfähige Lösung derzeit noch weit entfernt sei, während IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger auf dringend notwendige Fortschritte drängt, um betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen zu vermeiden, wie [ndr.de] berichtet.
Die Gründe für den Ausstand sind vielfältig. In der aktuellen Verhandlungsrunde geht es um den Erhalt der von der IG Metall geforderten Arbeitsplätze und ein Ende der angekündigten Lohnkürzungen. Christiane Brenner, die Vorsitzende der IG Metall, äußerte sich in den Medien über das "stinksauer und fassungslos" machende Verhalten des VW-Managements und betonte die Unverzichtbarkeit eines konstruktiven Dialogs. Im Vorfeld war bereits ein Vorschlag der Gewerkschaft abgelehnt worden, der auf eine Minderung von Lohnzuwächsen abzielte. Sollte es am heutigen Montag zu keiner Einigung kommen, könnte die IG Metall radikale Maßnahmen in Form eines 24-Stunden-Warnstreiks ankündigen, wie [hna.de] berichtete. Die drohende Schließung von Standorten steht ebenfalls im Raum, während die Auslastung an verschiedenen Produktionsstätten, wie in Wolfsburg, unter 60 Prozent gesunken ist.
Für alle beteiligten Parteien wird die nächste Verhandlungsrunde neue Herausforderungen mit sich bringen. Die Gewerkschaft plant, den Druck auf die Unternehmensführung aufrechtzuerhalten, insbesondere nachdem bereits Warnstreiks angekündigt wurden, die bis ins kommende Jahr andauern könnten, falls keine Einigung erzielt wird. Gröger selbst warnte eindringlich: „Dann gibt es 2025 auf den Sparhammer als Antwort nur eines: den Streikhammer.”
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