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Verbotene Schriften? – Die geheimen Bücher der Bibel

Im Rahmen der Sendung „kreuz und quer“ wird ein zweiteiliger Film mit dem Titel „Verbotene Schriften? – Aus der Bibel verbannt“ ausgestrahlt. Dieser Film, der von Kathryn Christy erstellt wurde, taucht in die historisch-theologische Recherche nach den sogenannten apokryphen Schriften ein, die nicht in die christliche Bibel aufgenommen wurden. Die Ausstrahlung findet am 2. Juli ab 22.35 Uhr auf ORF 2 und ORF ON statt.

Die ersten Jahrhunderte nach Jesus waren geprägt von der Aufgabe der Kirchenväter, einen verbindlichen Kanon von Schriften für alle Christen zusammenzustellen. Dabei wurden bestimmte Schriften aus der hebräischen Bibel und Berichte über das Leben und Wirken Jesu in die christliche Bibel aufgenommen, andere jedoch nicht. Im „kreuz und quer“-Film werden insgesamt acht solcher Texte vorgestellt, die es nicht in die Bibel geschafft haben. Dabei wird auch versucht zu ergründen, warum sie ausgeschlossen wurden.

Der erste Teil des Films beschäftigt sich mit zwei Büchern, die sich mit der Erschaffung und dem Leben der ersten Menschen befassen. „Das Leben Adams und Evas“ erzählt von der Verführung Evas durch die Schlange und ihrer Vertreibung aus dem Paradies. Interessant ist hier, dass Eva nicht als Sünderin, sondern als Opfer der Verführungskünste Satans dargestellt wird. Das „Buch der Jubiläen“ behandelt ebenfalls die ersten Menschen und stellt die Frage, warum Kain, einer der drei Söhne von Adam und Eva, plötzlich eine Frau heiratet, obwohl es laut dem Buch Genesis keine solche Frau geben kann. Das Buch der Jubiläen bietet eine alternative Erklärung, wonach Adam und Eva auch Töchter hatten und Kain eine seiner Schwestern namens Awan geheiratet haben soll.

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Im zweiten Teil des Films wird weiterhin die Entstehungsgeschichte der christlichen Bibel untersucht. Dabei werden Schriften behandelt, die bei den frühen Christen populär waren, aber von den Kirchenvätern abgelehnt wurden. Ein Beispiel hierfür ist das „Buch Henoch“, das von einem Mann namens Henoch handelt, der in der anerkannten Bibel nur kurz erwähnt wird. Dieses apokryphe Buch beginnt mit einer Warnung an die Menschheit vor einer großen Flut, die von Gott als Strafe für die Vermischung der Engel mit den Menschen ausgesandt werde. Ein weiteres abgelehntes Manuskript ist das „Kindheitsevangelium des Thomas“, das über das Leben Jesu zwischen seinem fünften und zwölften Lebensjahr berichtet. Es zeigt Jesus als mitunter aufsässiges Kind und beschreibt, wie er allmählich zum Jesus des Neuen Testaments heranwächst.

Weitere Schriften, die nicht in die christliche Bibel aufgenommen wurden, sind das „Protoevangelium des Jakobus“, das sich mit dem Leben Marias und ihrer Jungfräulichkeit befasst, sowie das „Evangelium der Maria“, das Maria von Magdala als enge Vertraute Jesu darstellt und die Rolle der Frauen in der Jesusbewegung betont. Zudem wird die „Apokalypse des Petrus“ behandelt, eine Endzeitvision, die den Sieg über das Böse symbolisch darstellt. Obwohl diese Schrift verkündet, dass letztlich alle Sünder Vergebung erlangen und von ihrer Höllenstrafe erlöst werden würden, wurde sie nicht in den Kanon der Heiligen Schrift aufgenommen.

Der zweite Teil des Films wird ab 23.30 Uhr ausgestrahlt und setzt die historisch-theologische Spurensuche nach den verbotenen Schriften fort. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Film interessante Einblicke in die Entstehung und Auswahl der Texte bietet, die unseren heutigen Kanon der christlichen Bibel prägen.

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Quelle: In einem Artikel von www.ots.at zu sehen.

ORF

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