
Die geplante militärische Aufrüstung Europas sorgt für erhebliche Kritik aus dem Vatikan. Der Papst ist derzeit kaum hörbar, doch die offiziellen Äußerungen der vatikanischen Medien gewinnen durch seine Abwesenheit an Bedeutung. In einem scharfen Leitartikel in der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" und auf dem Portal "Vatican News" wird die Ankündigung, 800 Milliarden Euro in Waffen zu investieren, vehement in Frage gestellt. Andrea Tornielli, der für die vatikanische Medieninhalte Verantwortliche, bezeichnet die europäischen Military Pläne als Ausdruck der Unfähigkeit zu kreativen diplomatischen Initiativen. Die EU erscheine nahezu hilflos, indem sie lediglich Waffen an die Ukraine liefere, ohne alternative Wege für Verhandlungen zu finden, um den blutigen Konflikt zu beenden. Gerade in einem Moment, in dem die Rüstungsausgaben der EU bereits die der russischen Föderation übertreffen, stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit solch einer Aufrüstung, wie auch die Berichterstattung von kathpress.at unterstreicht.
In einer Zeit, in der der Dritte Weltkrieg als schleichende Bedrohung wahrgenommen wird, plädiert der Heilige Stuhl dafür, sich von der Logik der Abschreckung zu distanzieren. Anstatt das Geld in Waffensysteme zu stecken, appelliert der Vatikan an die internationale Gemeinschaft, kreative Ansätze für den Frieden zu entwickeln. Papst Franziskus, dessen Worte auch in den aktuellen Kommentaren Widerhall finden, sieht in der massiven Rüstungsproduktion ein wachsendes Risiko, das einen unkontrollierbaren Konflikt auslösen könnte, wie es vaticannews.va beschreibt. Die Schaffung eines „Weltfonds“ zur Bekämpfung von Hunger und zur Förderung nachhaltiger Entwicklung wird als dringend notwendig erachtet, anstatt die Arsenale mit noch mehr Waffen zu füllen. Der Aufruf zu Verhandlungen und zur Schaffung von Frieden steht damit im krassen Gegensatz zur drohenden Fortsetzung eines Rüstungswettlaufs.
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