
In Albanien steht ein massiver Schritt gegen die beliebte Videoplattform Tiktok an: Die Regierung plant, den Dienst in den kommenden Tagen für ganze zwölf Monate abzuschalten. Bildungsministerin Ogerta Manastirliu gab am Donnerstag bekannt, dass die bereits im Dezember 2023 angekündigte Sperre bald umgesetzt wird. Hintergrund dieser Entscheidung sind besorgniserregende Vorfälle, darunter die Ermordung eines 14-Jährigen, die aus einem Online-Konflikt zwischen Schülern in Tirana resultierte, wie auch von oe24.at berichtet.
Die Entscheidung der Regierung hat für große Kontroversen gesorgt. Der albanische Premierminister Edi Rama hatte die Maßnahme eingeführt, um die Jugend und deren Wohl zu schützen. Doch die Opposition sieht das anders: Sali Berisha, der Oppositionsführer, bezeichnete die Sperre als einen „Akt der Zensur“, der über eine Million Tiktok-Nutzer in Albanien betreffe. Er behauptet, dass diese Maßnahmen Albanien in eine Reihe mit Ländern wie Afghanistan und dem Iran rücken, was Bedenken über die rechte Meinungsfreiheit aufwirft. Dies wurde auch von Tagesspiegel bestätigt.
Opposition und öffentliche Diskussion
Während die albanische Regierung auf den weit verbreiteten Einfluss von sozialen Medien auf Jugendliche aufmerksam macht, haben Psychologen und Eltern eine hitzige Debatte über die Gefahren von Plattformen wie Tiktok entfacht. Besonders der Fall des getöteten Schülers hat tiefgreifende Fragen aufgeworfen. Kritiker der Regierung warnen jedoch, dass die Maßnahme nicht nur die Gesichtspunkte des Schutzes junger Menschen betrifft, sondern auch weitreichende politische Implikationen hat, da die bevorstehenden Parlamentswahlen im Mai ins Spiel kommen. Die Gesellschaft steht somit an einem kritischen Punkt, an dem die Balance zwischen Schutz und Freiheit neu ausgelotet werden muss.
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