
Ruth Marcus, die langjährige Kolumnistin der „Washington Post“, hat unter dramatischen Umständen ihre Stelle aufgegeben. Marcus verlässt die renommierte Zeitung, die seit 2013 im Besitz von Jeff Bezos ist, und tut dies aus Protest gegen dessen zunehmenden Einfluss auf die redaktionelle Linie. Auslöser war die Entscheidung von Herausgeber William Lewis, eine Kolumne von Marcus nicht zu veröffentlichen, in der sie ihre Bedenken bezüglich der neuen Ausrichtung des Meinungsressorts äußern wollte. In einer E-Mail an ihre Kollegen betonte sie: „Ich liebe die ,Post‘“ und schlug eine emotionale Note an, da es ihr das Herz breche, das Traditionsblatt nach über 40 Jahren zu verlassen, wie die Krone berichtete.
Die momentane Richtung der „Washington Post“, hingehen zu „persönlichen Freiheiten und freien Märkten“, weckt in vielen Journalisten Besorgnis. Marcus warnte, dass solche Veränderungen das Vertrauen der Leser beeinträchtigen könnten, da sie befürchtet, dass Kolumnisten nicht mehr frei ihre Meinung äußern können. Eine Sprecherin der Zeitung bestätigte Marcus' Entscheidung und äußerte Dankbarkeit für ihre bedeutenden Beiträge. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Bezos kürzlich eine Wahlempfehlung für Kamala Harris unterdrückte, was zu internen Spannungen führte, wie auch der Spiegel berichtete. Marcus' Schritt wirft ein helles Licht auf die aktuellen Herausforderungen, vor denen viele in den Medien stehen, und wird mit Sicherheit weitreichende Diskussionen über journalistische Integrität und den Einfluss von Eigentümern auf die Berichterstattung auslösen.
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